Yellowstone II - Grand Prismatic Spring

Wieder waren wir früh wach und wieder warteten wir darauf, endlich die Heizung anmachen zu dürfen. Tsja, der Park liegt über 2000 Meter hoch, die meisten Campgrounds befinden sich in Wäldern. Da wird es selbst im Sommer nachts S*...kalt!
Dann wurde gemütlich gefrühstückt. Um 10 am machten wir uns wieder daran, den Yellowstone weiter zu erkunden. Schnell wurde es wieder warm, denn wir hatten strahlend blauen Himmel.

Sapphire PoolDas Biscuit Basin war nun an der Reihe. Auch hier erwarteten uns wieder Pools, mit glasklarem Wasser, in einer gigantischen blauen Farbe und Geysire in interessanten Formen. Wir überlegten kurz noch den kleinen Hike zu den Mystic Falls zu machen. Da aber ein großes Schild vor Bären warnte und unser Bärenspray natürlich sicher verwahrt im Auto lag, ließen wir dies bleiben.

Nun kam, auf was ich mich am meisten gefreut hatte: Grand Prismatic Spring. Den Parkplatz aus Yvonnes Beschreibung fanden wir schnell, mussten aber feststellen, dass dieser erstens zu klein war für unser 11-Meter-Geschoß und zweitens bereits komplett überfüllt war. Ein paar Meter hinter der Einfahrt fanden wir aber eine kleine Bucht am Straßenrand, wo wir den RV abstellen konnten. Etwas schief stand es da, und kurz überlegte ich, ob nicht vielleicht die Erdkruste unter dem Auto nachgibt (rechts und links der Straße dampfte es und es waren auch deutliche vulkanische Spuren zu sehen). Schon interessant, was man plötzlich so für Gedanken bekommt.

AufstiegDer Parkplatz dient hautsächlich als Ausgangspunkt für einige Wanderungen. Aber natürlich kannten auch viele den „Geheimtipp“. Wir folgten ungefähr 20 Minuten dem breiten Weg. Dieser schlängelt sich an einigen Pools vorbei und verläuft später zwischen einer Hügelgruppe und dem Midway Geyser Basin. Auf die Hügel führten deutliche Trampelpfade, und regelmäßig wurden diese auch benutzt. Wir entschieden uns für einen und machten uns an den Aufstieg.

Der Hang war schon recht steil. Außerdem erschwerten viele umgefallene Bäume das Vorwärtskommen. Holger wollte mit Marwin unten warten, doch das wollte Marwin partout nicht. Hier konnte man klettern, nicht nur langweilig „wandern“! Das machte doch Spaß! Nein, Marwin wollte mit. Also machten wir uns alle gemeinsam an den Aufstieg.
Immer wieder warfen wir einen Blick Richtung Grand Prismatic Spring. Und langsam kam die Quelle in unser Blickfeld. Wahnsinn! Was ein Anblick! Wir kletterten noch, bis wir über die Baumkronen schauen konnten, und freies „Schussfeld“ hatten. Und dann glühte der Auslöser. Selbst Kevin und Justin holten nun ihre Fotoapparate heraus und machten Bilder.

Grand Prismatic Spring

Einen ganze Weile genossen wir noch diesen unglaublichen Anblick, dann machten wir uns wieder an den Abstieg. Die einen auf den Füßen, die anderen auf dem Po.
Unten angekommen, sahen wir aus wie die Schweine: Nicht nur die Erde hatte ihren Spuren hinterlassen, nein auch das Ruß an den verbrannten Bäume. Es hatte sich aber auf jeden Fall gelohnt. Ich hatte meine Fotos und der Rest seinen Spaß!!!

Nun wollten wir das Midway Geyser Basin auch noch direkt besuchen und von unten betrachten. Aber leider fanden wir absolut keinen freien Platz für unser Fahrzeug. Wir beschlossen erst einmal weiter zur Fountain Paint Pot (Lower Geyser Basin) Area zu fahren. Und diese zeigte sich auch so, wie ich mir Vulkane bisher vorgestellt hatte. Dreckig, schlammig, stinkig...

PauseWir hatten Hunger. Auf dem Parkplan machte ich in der Nähe einen Picknickplatz direkt am Firehole River aus. Ein wirklich schönes Fleckchen, wie sich herausstellte. Kleiner Parkplatz und über eine große Fläche verteilt, Picknicktische unter Bäumen direkt am Fluss.
Wir packten uns zwei Tüten mit Zutaten für Sandwiches und machten es uns bequem (Schon nicht schlecht, wann man immer alles dabei hat!). Wir verbrachten ca. 1,5 Stunden mit Essen, Ausruhen, Lesen und dem Bauen von Dämmen.

Pause machen Pause machen

Nun versuchten wir es erneut am Midway Geyser Basin. Und tatsächlich, einer der für RVs und Busse reservierten Parkplätze war frei und unser. Doch da kam ein Busfahrer auf uns zu, meinte wir sollen doch den Parkplatz wieder freigeben, er müsse da nun parken. Ich versuchte ihm zu erklären, dass dieser Platz auch für RVs wäre. Dies lies dieser Mensch nicht gelten, er hätte 50 Leute im Bus und wir sollten gefälligst wegfahren. Ich war stinkig und sauer. Schließlich hätte dieser Volltrottel (Sorry, aber muss sein) seine Fahrgäste raus lassen können, eine Runde fahren und 15 Minuten später alle wieder einsammeln können.

Holger - in solchen Dingen immer etwas cooler als seine Frau- meinte dann, das wir halt den Platz räumen. Die Zeit, bis ich aber aus dem Auto war, um Holger wieder rückwärts aus der Parklücke zu lotsen, war unserem „Freund“ zu lang und gleich drohte er mit dem Rufen der Parkranger...

Wir wollten wieder vom Parkplatz fahren, doch da sah ich aus den Augenwinkel, dass sich eine Gruppe vor einem ebenfalls längeren Fahrzeug sammelte. Ich lief hin und fragte, ob sie gerade am Wegfahren wären. Das waren sie. Und sie warteten sogar mit dem Rausfahren aus der Parklücke, bis Holger mit dem RV wieder gedreht hatte. Nun konnten wir doch noch das Midway Geyser Basin besuchen.

Excelsior GeyserBeeindruckend gleich zu Beginn, welche Wassermassen durch die Quellen nach oben befördert werden. Alleine der Excelsior Geyser fördert 4050 Gallonen (!) Wasser pro Minute an die Oberfläche. Laut und tosend ergießen diese sich in den Firehole River. Wir drehen eine Runde über den Boardwalk des Basins. Hin und wieder bemerken wir einige prüfende Blicke einigen Personen aus der Bus-Reisegruppe, vorwiegend älteres Semester, welche erwartungsgemäß bereits schon wieder auf dem Rückweg zum Bus waren.

Aus der richtigen Perspektive kann man den Excelsior auch für eine karibische Insellandschaft halten. Und dann stehen wir vor dem Grand Prismatic Spring. Die Farbenpracht lässt sich von hier nicht ausmachen, die Form auch nicht. Gerade mal am Dampf konnte man die Farben erahnen. Trotzdem lassen uns die Ausmaße ehrfürchtig staunen.

Auf dem Rückweg halten wir unsere Hüte in der Hand. Es ist windig, davon zeugen mehrere Kappen, die auf dem Basin verteilt liegen. Das Holen der vom Wind entwendeten Eigentümer sollte man tunlichst lassen, denn die Erdkruste kann hier überall sehr dünn sein und unter dem Körpergewicht einbrechen. Dann fände man sich in 80°C heißem Wasser wieder. Immer wieder warnen Schilder in allen Basins im Yellowstone darauf hin. Allerdings kann man auch überall Fußspuren ausmachen.

Plötzlich erspähen wir einen großen Greifvogel über uns. Beim Näherkommen erkennen wir in ihm einen Osprey. Schnell wechsle ich mein Objektiv. Und da passiert es. Der Osprey schießt senkrecht auf Beutejagd in den Fluss. Meine Männer können dies beobachten, mit bleiben nur die Fotos am Himmel

Wir beschließen nun für diesen Tag zum Ende zu kommen. Nur noch ein wenig in den Pools am Firehole Canyon Drive entspannen und dann zurück zum Campground....
Leider mussten wir feststellen, dass die Badepools geschlossen waren. Eine Überflutung hatte die Einrichtung zerstört. Uns blieb somit nur noch der Blick auf die Firehole Falls.

Gegen halb sieben waren wir wieder auf dem Madison Campground.

  • Gefahrene Meilen: 44,1 mi
  • Zeit unterwegs: 8,5 h
  • Campground: Madison CG, Yellowstone NP
  • Besonderheiten: Was für fantastische Farben!!!!