Icefield Parkway

Frank and Bear Bear at siteErst einmal ging es an diesem Morgen nach einem schönen Frühstück zum Columbia Icefield Center 3km den Parkway zurück. Wir hatten nur „große“ Geldscheine. Zum Bezahlen der Campsite mussten diese umgetauscht werden. Zur positiven Überraschung aller standen wir nach dem Öffnen der Eingangstür direkt in einem Starbucks. Da wechselten wir doch gerne Geld.

Nach einem Besuch des Souvenir Shops fuhren wir zurück zum Campground und bezahlten die Restschulden (eine „Anzahlung" hatte ich schon am Tag zuvor gemacht, leider stimmten auch hier die Angaben in meinem Reiseführer nicht, sonst hätte ich bereits vorher die 20 Dollar-Gelscheine gewechselt).

Black BearWir fuhren den Parkway weiter in südlicher Richtung. Nicht lange, da wurden wir auf einen Bus aufmerksam, der am Straßenrand stand und alle Insassen den Hügel hochschauten. Verdächtig!   Also ließ ich den Fahrer halten, und machte mich mit Kamera auf den Weg zurück. Ich hatte bisher nichts gesehen und vermutete das Tier oben am Hang.
Black BearAls ich das Tier sah war der kleine Kerl allerdings schon direkt am Straßengraben angekommen. Tsja, zurück ins Auto konnte ich nicht so schnell, da Holger inzwischen unterwegs war auf der Suche nach einer Stelle zum Drehen. Also wahrte ich den Abstand und beobachtete den noch sehr jungen Bären, wie er – unbeeindruckt von dem inzwischen entstanden Verkehrschaos – die Straße überquerte.
Natürlich bekam ich gleich mal einen Anschiss von der auch inzwischen eingetroffenen Rangerin.

UnterwegsDas Valley entfaltet seine volle Schönheit erst ab hier. Denn nun mäanderte der North Saskatchewan River neben der Straße in seiner milchig blauen Farbe und war auch weniger von den hier ansässigen Nadelbäumen verdeckt. Immer wieder stoßen wir hier auf tolle Fotomotive: Fluss, kleine Bäume im Vordergrund und Berge im Hintergrund. Einfach fantastisch.

Die milchig türkis blaue Farbe kommt übrigens durch feine Gesteinspartikel (Steinmehl, Gletscher milch - im englisch „rock flour“ oder „glacier flour“) zustande, welches durch das Schmelzwasser der Gletscher in Bäche, Flüsse und Seen gelangt.

 

Wir waren so fasziniert, dass wir leider auch den nächsten Wasserfall verpassten. Bis wir dem gewahr wurden, wollten wir nicht die 30km zurückfahren.

Kurz bevor der Icefield Parkway den North Saskatchewan River überquert, gibt es den „Howse Pass Viewpoint“. Von hier hat man (theoretisch) einen tollen Blick auf den sich hier sehr verbreiterten Fluss und die dahinterliegende Bergrücken. Wir hatte allerdings zum einen Gegenlicht, zum anderen ein Bustour Menschen, die hier ihr Einheitspicknick aus braunen Papiertüten zu sich nahm. Alos kein Grund zum Verweilen.

Zumal ich wusste, dass man von der Brücke auch einen genialen Blick auf die Landschaft haben sollte. Natürlich hielten wir nicht auf der Brücke, sondern dahinter und ich ging zu Fuß zurück.

Peyto Lake Peyto LakeAm Peyto Lake spazierten wir zum Aussichtspunkt. Auf mehr bestand keine Lust. Wie gemalt lag er 200 Meter tiefer unter uns. Die Farbe scheint nicht natürlich.

Viel zu früh waren wir in Lake Louise. Der Titel "Village" war stark übertrieben. Eigentlich handelte es sich nur um eine Kreuzung mit ein paar Häusern, was auch die Dame im Visitor Center bestätigt. Ein erster Besuch des Lake Louise gegen Nachmittag fiel negativ aus. Zwar bekamen wir einen Parkplatz, aber meinen Männern war es zu bevölkert.
Ground Squirrel Ground SquirrelTatsächlich ging es hier zu wie auf dem Jahrmarkt. Viele Menschen standen, saßen, betrachteten und fotografierten den See oder fuhren mit gemieteten oder selbst mitgebrachten Booten auf dem See. Dabei kostete hier die Bootsmiete 95$/Stunde. Zum Vergleich: am Clearwater Lake hatten wir 90$ pro Tag gezahlt.

Art at Lake Louise Hidden Ground SquirrelAlso fuhren wir zurück ins "Ort" und gehen im "Bill Peyto‘s Cafe" essen - eine Empfehlung der Dame im Visitor Center und versuchten am frühen Abend noch mal unser Glück.
Es war deutlich weniger los und wir wanderten bis zum anderen Ende des Sees.

 

 

 

 

 

 

Leider war ein Besuch von Lake Moraine auch danach nicht möglich, weil der Parkplatz immer noch voll war und wir bereits an der Zufahrtsstraße die Einfahrt verwehrt bekamen.

Den Besuch am darauffolgenden Morgen strichen wir ebenfalls, da die Dame im Visitor Center meinte, dass der Parkplatz bereits ab 5am voll sei. So ein Wahnsinn!  Das war uns definitiv zu früh.

Wir bezogen unsere Site auf dem Lake Louise Soft-Sided Campground. Ich weiß bis heute nicht, ob wir eingesperrt oder andere ausgesperrt wurden. Jedenfalls war der komplette Campground mit einem Elektrozaun umzäunt. Ich fand dies nicht gut. Entweder ich campe in der Natur und weiß mich zu benehmen, oder ich lasse es. Ob diese Art Schutz, ob für Mensch oder Tier, nötig ist bei Gegenden, die einfach nur alle möglichen Arten Touristen inkl. Insta-Models und Influencer anlocken wegen ihrem Bekanntheitsgrad oder Mythos, kann ich nicht sagen.


Was ich aber sagen kann: Die Zugstrecke, welche zwischen Trans-Canada Highway und Campground entlangführte, störte nachts nicht.

Leider waren wir aber nun auch wieder in einem Distrikt mit Verbot für offenes Feuer angekommen.

  • Unterbringung: Lake Louise Soft-Sided Trailer / Tent Campground
  • Zeit unterwegs: 10 h
  • Kilometer gefahren: 146 km
  • Kilometer gelaufen:  2,62 km + 5,2 km
  • Wasserfälle: verpasst
  • Besonderheiten: Schönster Streckenabschnitt der gesamten Reise