Das Unwetter im Nacken
Nach dieser Nacht wollte ich einfach nur weg. Deshalb: Aufstehen 8am, Abfahrt 9am. War jedoch nicht so einfach! Eigentlich hätte ich nun den Jeep Cherokee vom Sommerurlaub gebraucht. Denn der Boden war von den ganzen Wassermassen nun so durchweicht, dass die Räder des RV erst einmal durchdrehten. Ich setzte erst einmal zurück und versuchte es noch einmal. Gab ich nur etwas zu viel Gas, rutschte das Auto zur Seite weg. Es erforderte einiges an Gefühl und eine ganze Menge Stoßgebete, bis ich das Auto auf dem geteerten Weg hatte. Wir hinterließen definitiv ein kleines Andenken an uns.
Die nette Dame im Office hatte wohl Erbarmen mit mir und versprach, mir das Geld für die Übernachtung zurück zu überweisen, nachdem ich von meiner unruhigen Nacht erzählte.
Beim Dumpen konnte ich dann die Spuren sehen, die der Kampf des Autos gegen den Morast hinterlassen hat…
Jetzt nur weg von diesem Ort!!!
Erste Station war die Fabrik von Ben&Jerry’s in Waterbury.
Wie schon die Tour vom Vortag bei den Teddybären, war auch diese sehr liebevoll gestaltet. Alle Gänge war fantasievoll bemalt und es gab immer witzige Anspielungen sowie Wortspiele auf alles, was mit Kühen zusammen hing. Wir konnten die Produktionshalle sehen und durften am Ende noch eine neue Geschmacksrichtung probieren. Mmmh lecker.
1978 wurde der erste Eissalon von Ben und Jerry in Burlington geöffnet. Die nächsten Jahre gab es zum Jahrestag immer den ganzen Tag Eis umsonst, was für ein großen Bekanntheitsgrad sorgte. Allerdings nur in Vermont. 1986 starteten die beiden dann zu einer großen Werbetour mit ihrem Cowmobil (einem umgebauten VW-Bus) durch die USA. Überall gab es Eis umsonst! 4 Monate später brannte –fast wieder zu Hause angelangt- das Cowmobil komplett aus. Die daraufhin folgenden Zeitungsmeldungen brachten den Durchbruch im ganzen Land und der Umsatz stieg in die Höhe.
Inzwischen wurde das Unternehmen – wie so viele andere- an den Unilever Konzern verkauft.
Weiter ging es Richtung New Hampshire. Eigentlich nur ein Weg von 100 Meilen, wenn…. Ja wenn nicht die komplette US 2 überschwemmt gewesen wäre. Da auch die anderen Highways von dem Unwetter des letzten Tages betroffen waren, war die einzige sichere Möglichkeit ans Ziel zu kommen (mit Ortskenntnissen hätte man sich irgendwie die Highways entlang hangeln können), die Interstate 89 Richtung Süden bis zur Interstate 91 und diese wieder zurück Richtung Norden. Ein riesiger Umweg!
Der Umweg führte dann auch dazu, dass wir das zweite Mal in diesem Urlaub nur wenige Minuten zu spät kamen: An der Autoroad zum Mt. Washington angekommen fanden wir uns dieser Strassensperre gegenüber:
Doppelt blöd: Wie sich am darauffolgenden Tag herausstellte, war das Wetter viel besser und wir hätten heute sogar noch einen guten Fernblick gehabt, den wir am nächsten Tag definitiv nicht mehr hatten.
Damit wir aber wenigsten etwas sahen, fuhr ich noch das kurze Stück bis zu den Glen Ellis Falls. Und das hat sich definitiv gelohnt.
Die Falls sind frei zugänglich und kosten keinen Eintritt. Allerdings befinden sie sich auf National Forest Gebiet, so auch der Parkplatz. Parkgebühren fallen an, wenn man nicht -wie wir- den Annual Pass gekauft hat.
Am Campground des Moose Brook State Parks angekommen, entschieden wir uns wieder für einen Abend im Camper, denn nun hagelte es auch noch.
- Gefahrene Meilen: 257,6 mi
- Zeit unterwegs: 10h
- Toll: -
- Campground: Moose Brook State Park
- Besonderheiten: