Lanhydrock

Wenn man etwas nicht lange suchen muss in England, dann sind das herrschaftliche Landsitze - und zwar aus den unterschiedlichsten Epochen. Ein großer Bewahrer und Schützer von Historie, Gebäuden und Naturschätzen ist die private Organisation „National Trust“. Bereits 1895 gegründet, ist diese Organisation der größte Grundbesitzer in England. Die Organisation kauft Gebäude, Landsitze oder Gebiete auf, setzt sie instand, schützt sie und füllt sie mit Leben.

Zum Beispiel:

• riecht es in den Küchen der Ländereien nach Kräutern,
• im Kamin brennt Feuer
• oder Personen in den zeitgenössischen Gewändern streifen durchs Haus.

Regelmäßig werden Veranstaltungen und Aktionen für Kinder durchgeführt, um ihnen die Schönheiten der Natur oder die Geschichte nahe zu bringen. BeGREIFen wird großgeschrieben. Man darf anfassen.

Der überwiegende Anteil an Arbeitsstunden wird auf ehrenamtlicher Basis geleistet. Viele „Volunteers“ kümmern sich sowohl um Handwerkliches, Gartenarbeit oder betätigen sich als Guide. Und wo auch immer wir hingekommen sind, konnten wir die Begeisterung der Mitarbeiter erleben.

Für eine Jahresmitgliedschaft bezahlten wir 79GBP (hat man keinen englischen Bankaccount beläuft sich der Beitrag auf etwas mehr). Dafür hat man freien Eintritt für ein Jahr zu allen Besitztümern in Verwaltung des National Trusts und darf die Parkplätze zu Trailheads und Strandabschnitten kostenlos nutzen.
Selbst für einen 2-wöchigen Urlaub kann sich eine Mitgliedschaft rechnen, wenn man den Besuch von mehreren dieser Gebäude oder Plätze plant.

An diesem Montag also war das Wetter immer noch nicht wieder berauschend und so war unser Ziel Lanhydrock nahe Bodmin, ein viktorianisches Country House, dessen Besitzer zum einen durch Beteiligung an einer Zinnmiene reich wurde, zum anderen Member of the Parliament war.

Mit „childrens trail“ bewaffnet schauten wir uns als erstes im Gebäude um. Und ich war wieder einmal begeistert, auf welch „hohem Stand der Technik“ das Gebäude schon war.

Bevor wir die Besichtigung im „Garten“ fortführten, wurde erst einmal ein traditioneller „Afternoon Tea“ genossen - komplett mit Earl Grey, Scones und Sandwiches. Einfach lecker!
Das ist auch eine erwähnenswerte Tatsache zum National Trust: Man kocht bzw. backt nach traditionellen Rezepten und kauft dabei möglichst lokale Produkte. Somit werden auch die regionalen Landwirte und Erzeuger unterstützt.

Der Außenbereich hier war nach für uns bereits bekanntem Schema angelegt: „Hingucker am Eingang“, symmetrischer Blumengarten nah beim Haus, Nutzgarten, großer Wald- und Wiesenbereich um das Anwesen herum.

• Gefahrene Meilen: ca. 100 mi
• Unterkunft: Bluebells Cottage, Hayle