Tintagel Castle

Tintagel CastleEndlich war wieder Sonne angesagt und so wollte ich gleich mal einen meiner Favoriten hier in Cornwall meiner Familie zeigen: Tintagle Castle.

Eigentlich nur noch eine Ruine, liegt diese Burg absolut fantastisch in der Landschaft direkt an der Küste. Der Blick ist gigantisch!
Nachgesagt wird der Burg, dass King Arthur hier mal gelebt haben soll – als Kind. Bewiesen ist das nicht, so wie immer noch nicht bewiesen ist, ob es eine reale Person zum Mythos King Arthur gegeben hat.

Aber Ausgrabungen haben inzwischen nachgewiesen, dass es an dieser Stelle schon Siedlungen ab dem 5. Jahrhundert gegeben hat. Im 13. Jahrhundert erbaute Richard von Cornwall eine Burg, vielleicht sogar wegen der bereits zu dieser Zeit verbreiteten Artus-Sage. Und nicht zuletzt in den Weltkriegen wurden die Klippen wieder als strategischer Punkt entdeckt.

Vom Jahr davor hatte ich gelernt: Picknick mitnehmen! Die Anlage liegt teilweise auf dem „Festland“, teilweise auf einer vorgelagerten Insel – oder besser Felsen. In beiden Fällen muss man eine lange steile Treppe erklimmen. Will man zum einen die Aussicht genießen, zum anderen etwas zur Geschichte erfahren, benötigt man schon eine ganze Weile, um die gesamte Anlage abzulaufen. Ein Picknick zwischendurch ist einfach nur schön.

Tintagel Castle ist im Besitz des Vereins „English Heritage“, so dass wir hier auch Eintritt zahlen mussten. Dann machten wir uns an den Aufstieg und genossen die Zeit.

Wasserfall Tintagel CastleDieses Mal machte ich auch noch einen Abstecher zur kleinen Bucht zu Füßen von Tintagle Castle. Denn hier gibt es einen schönen Wasserfall.

Küstenwache Schon auf dem Abstieg merkten wir, dass irgendetwas nicht stimmte. Ganz viele Mitarbeiter der Küstenwacht standen in voller Sicherheitsmontur auf der Treppe, schauten und zeigten auf die Klippen unter uns. Weiter vorne stand eine Frau, die weinte. Irgendwas war passiert! Bald kam dann auch ein Helikopter.
Inzwischen hatten wir herausbekommen, was passiert war. Von der kleinen Bucht kann man in eine Höhle gehen. Zwei Jugendliche waren durch die Höhle gegangen. Anstatt zurück zur Bucht zu gehen, wo es eine Treppe gibt, versuchten sie die Klippen zur Burg heraufzuklettern. Der eine war dabei abgestürzt und hatte sich - glücklicherweise - wohl „nur“ das Bein gebrochen. Inzwischen hatte die Flut eingesetzt und der Unglücksort nicht mehr zu Fuß zu erreichen. Die Bergung musste per Helikopter erfolgen. Was ein Aufwand.

RettungseinsatzAuto Küstenwache

Zeigte sich doch hier wieder, dass man überlegen sollte, was man macht! Für mich noch bezeichnender: In der Bucht stand ein Felsen im Wasser. Einige Personen erkletterten diesen und sprangen von dort ins Meer. Ich erachte dies als sehr gefährlich. Die Flut kommt, man kennt weder den Untergrund, noch die Strömung und kann so leicht gegen den Felsen geschleudert werden. Und kaum hatte ich mir das so gedacht, höre ich die -zuvor weinende - Frau von oben über die Bucht einem weiteren ihrer Sprösslinge anschreien, dass er doch von dem Felsen endlich weggehen solle....

Natürlich war der gesamte Einsatz eine Sensation. Alles schaute auf den Helikopter, die Treppen zur Burg wurden gesperrt, nix ging mehr. Wir nahmen den Moment beim Schopfe und machten uns auf den Weg (übrigens auch wieder aufwärts) zurück zu unserem Auto. Mit wenig Verkehr ging es zurück.

Tintagel Post OfficeIn Tintagle gibt es auch das Tintagle Post Office. Dieses kleine windschiefe Farmhaus stammt aus dem 14.Jhd., da lebten die Tiere noch mit im Haus. Im viktorianischen Zeitalter wurde es als Postamt genutzt und daher kommt auch der Name. Ich fand es sehr beeindruckend in einem 600 Jahre alten Haus zu stehen!

Tintagel Post OfficeTintagel Post OfficeTintagel Post OfficeTintagel Post Office