Das Meer ist weg

Um 8am standen wir auf und nach einem leckeren Frühstück waren wir um 10am marschbereit. Die Sonne strahlte heute wieder vom Himmel und es sollte wieder einen schönen warmen Tag geben. Wir wollten nun Richtung Süden - genauer gesagt war das Endziel für heute die Sagadahoc Bay. Und auf jeden Fall wollte ich ein Stück direkt an der Küste lang fahren - also die Route 1.

Nemos HausUnd das war eine goldrichtige Entscheidung. Die Strecke hier war wahrscheinlich die schönste, die ich in diesem Urlaub gefahren bin. Ich fuhr durch kleine Ortschaften mit wunderschönen Häusern im typischen Neuengland-Stil, farbenfroh und mit kleinen Erkern. Schöne Brücken - und auch hin und wieder kurioses. Immer wieder konnte man Blicke aufs Meer und die raue Küste von Maine werfen.

 

 

Gegen Mittag verließen wir den Highway 1 für einen Abstecher zum Pemaquid Point. Auf dem Weg rief meine Familie an. Wir unterhielten uns eine kurze Weile und dann hatte Justin wohl eine Idee, denn plötzlich war ich mit meiner Mutter verbunden. Er hatte mit seinem Handy meine Mutter (ihrerseits im Urlaub) angerufen und dann beide Telefongespräche auf Lautsprecher gestellt. So telefonierten wir zwei eine halbe Stunde miteinander (wir hatten ja eine Flatrate nach USA), während meine Family nur noch zuhörte (Meine Mutter war schon ganz schön aufgeregt, da es für sie immer noch etwas besonderes war, wenn Ihre Tochter in einer anderen Zeitzone unterwegs war ). Das war echt eine super Aktion meines Sohns!

MittagssnackGegen 2pm erreichten wir Pemaquid Point. Wir bezahlten das geringe „Eintrittsgeld“ und mussten dabei erfahren, dass Marwin zu jung war, um auf den Leuchtturm hoch zu dürfen. Warum, weiß ich bis heute noch nicht. Aber wir sollten mal ins Museum gehen, dann dürfte er die Glocke läuten. Schade, aber konnten wir nicht ändern...
Wir suchten uns erst einmal ein schönes Eck mit einem Picknicktisch und Blick auf die Brandung und ließen uns ein leckeres Sandwich schmecken.

Pemaquid Point LighthousePemaquid Point Lighthouse

Herrlich war es hier: Der absolut weiße Leuchtturm mit dem strahlend weißen Leuchtturmwärterhaus und dahinter der blaue Himmel und das Meer. Wir wanderten einmal um das Haus herum. Natürlich machten wir auch hier einen Abstecher auf die Klippen.

Pemaquid Point LighthousePemaquid Point LighthouseKlippen am Pemaquid Point Lighthouse

Danach gingen wir in das Museum. Und das war wirklich toll. Es beinhaltet eine Ausstellung zum Thema Fischerei. Der Museumswärter - ein wirklich alter Mann - früher selbst Fischer und unheimlich nett - erklärte uns seine Handwerksgeräte. Wir kamen darüber hinaus noch ins Gespräch. Er amüsierte sich über die Tatsache, dass „Fish“ auch im Deutschen „Fisch“ heißt (Ich hatte einiges Marwin übersetzt).

HummerkorbFischerei Werkzeuge

Dann machten wir uns wieder auf den Weg. Marwin wollte die ganze Zeit schwimmen gehen. Leider war es die vergangenen Tage zu kalt gewesen oder die Pools eben noch nicht geöffnet. Heute hatten wir einen Campground direkt am Wasser. Doch als wir um 4pm ankamen war ....

EbbeEbbe

...irgendwie das Wasser weg!
Ebbe! Na toll. Das war ein Gezeter! Endlich war es nun warm genug, wir waren am Strand, aber das Meer war nicht da. Da nutzte es auch nichts bis zum Reid State Park zu fahren.

Campground an der Sagahoc BayUnd der Verwalter des Campground hätte direkt aus einem „Stephen King“-Roman sein können: total unrasiert,  nach Alkohol stinkend und hatte absolut verdreckte Kleidung an.Irgendwoher musste der aus Maine stammende Autor seine Charaktere ja auch her haben. Außerdem war ich beinahe alleine auf dem Campground. Ich führt mal wieder einen internen Disput aus, entschied mich aber zum Bleiben.

Campground an der Sagahoc BayDen nächsten Wermutstropfen gab es als ich nach „Mama D“ fragte. Leider hatte der im Reiseführer sehr empfohlenen Lobster Shack inzwischen zu gemacht. Aber der Verwalter bot mir an, mir einen gekochten Hummer zu besorgen. OK.

Wir schnürten unserer Wanderschuhe und wanderten etwas im Watt herum, aber ohne große Funde. Dann spielten wir noch etwas am Strand.

Tatsächlich kam kurze Zeit später der Verwalter mit einer Papiertüte in dem ein gekochter Hummer lag. Und jetzt haltet Euch fest: $7,98 hat mich dieses Mal nur gekostet. Außerdem holte er noch eine Schildkröte aus seinem Pickup. Diese hatte er unterwegs auf der Straße gefunden und wollte sie nun in Sicherheit bringen. 

Sonnenuntergang an der Sagahoc BayWir genossen unser Abendessen zusammen mit einen tollen Sonnenuntergang. Den Abend beendeten wir gemütlich mit einer weiteren Partie Uno. Und was soll ich sagen? Da kam auch das Wasser wieder...

FlutFlut

  • Gefahrene Meilen: 169,2 mi
  • Zeit unterwegs: 7h
  • Toll: -
  • Campground: Sagadahoc Campground
  • Besonderheiten: