Leuchttürme

Um 7am waren wir aus dem Bett. Das Meer war schon wieder weg. Wir frühstückten im Fahrzeug, da es doch etwas zu kühl war, um draußen zu sitzen. Und bereits 1,5 Stunden später machten wir uns auf dem Weg. Ich checkte aus und wurde gewahr, dass auch eine Frau anwesend war. Warum diese nun ihren Mann so rumlaufen lies, wie er das tat, bleibt mir bis heute unergründlich. Immerhin, wir hatten Stephen King überlebt.

Freeport MainstreetBereits um 9:30am waren wir in Freeport, einem kleinen Ort, der anscheinend nur aus Outlets bestand, bzw. weil L.L.Bean, eine in USA gewordene Institution bzgl. Outdoor Kleidung und Ausstattung, hier 1912 sein erstes Geschäft eröffnete. Inzwischen gibt es alleine  in Freeport 5 Läden, wie ich aber erst später erfuhr.

Wir fanden dank dem GPS schnell einen Parkplatz und beeilten uns, denn wird hörten erstes Donnergrollen. Schnell fanden wir das Outlet von L.L.Bean. Ich war enttäuscht! Das Geschäft war total klein und entsprach so gar nicht der Beschreibung im Reiseführer. Die Verkäuferin, empfahl uns dann, doch mal in der Hauptstelle zu schauen und gab mir einen kleinen Plan des Ortes mit. Darauf waren nun die 5 Geschäfte von L.L.Bean verzeichnet; getrennt nach Sportarten. Es war nicht weit und so konnten wir das Stückchen zu Fuß gehen.

Nun stand ich also vor diesem 3-stöckigem Hauptgebäude (Ausstattung für Hiking und Camping) mit dem riesigen Schuh davor. Diesen konnte ich allerdings nicht sehen, denn dort befand sich gerade eine Baustelle. Wir betraten eine große Halle und mich haute die riesige Auswahl an Kleidung und Campingbedarf erst einmal um. Denn wenn in einem Outdoor-Laden hier in Deutschland gewesen, war der selten so groß und hatte erst recht nicht nur Artikel von einem Hersteller.

Ich beschloss mich erst einmal um Wanderschuhe für Marwin zu kümmern, bevor ihm aus Langeweile die Lust verging. In der Kinderabteilung wurden wir schnell von einer Verkäuferin angesprochen und hatten beinahe noch schneller die richtigen Wanderschuhe für das Kerlchen für einen sehr akzeptablen Preis. Danach setzte ich ihn dann in der Kinderecke ab und ging auf Beutejagd für mich.

Kevin und Justin benötigten auch neue Wanderschuhe. Da sie ja nun hier nicht dabei sein konnten, habe ich einfach ihre Fußmaße auf Karton mitgenommen. Damit fand ich dann auch etwas für Kevin. Für Justin war es mir dann zu heikel, denn er ist sehr empfindlich, was die Passform angeht.

Mit etlichen Dollars mehr auf der Kreditkartenabrechnung und 2 Einkaufstaschen in der Hand, gönnten wir uns erst noch einen Kaffee /Kakao und leckere Kuchen im Haus befindlichen Coffeeshop.

Von einigen Fotostopps sowie weiteren kurzen Einkäufen unterbrochen, was Marwin wohl etwas nervte, ging es wieder zurück zum Auto. Unser „kurzer“ Einkaufstopp hat tatsächlich 3 Stunden gedauert.

Hafen von Old PortlandEine weitere Stunde später waren wir schließlich in Portland / Maine. Die Sonne war inzwischen wieder herausgekommen und ich freute mich auf diesen Ort. Dieser schien sich aber nicht auf uns zu freuen.

Ich hatte einige „Park’n Ride“-Wegweiser gesehen, aber aus dem Internet gewusst, dass Portland viele, viele Parkmöglichkeiten zu bieten hatte. Also beachtete ich die Park'n Ride Hinweise nicht weiter. Ich musste aber dann feststellen, dass keiner dieser Parkplätze - weder die städtischen noch die privaten - überhaupt auf RVs eingestellt waren. Über 20 Minuten fuhr ich die Parkplätze ab, immer mit dem gleichen Ergebnis: Keine Einfahrt für RVs!
Irgendwann fand ich dann etwas Platz an der Straßenseite mit Parkuhr. Natürlich brauchte ich selbst mit dem kleinen RV zwei Parkplätze, was mich aber nicht mehr interessierte. Die erste Parkuhr fraß nun aber meine wenigen Quarters, die ich noch hatte, ohne auch nur die Uhrzeit zu verstellen. Nun hatte ich also einen Parkplatz, aber kein Kleingeld. Nun war ich also auf der Suche nach Kleingeld. Und auch da half mir der Parkplatzwächter des angrenzende Parkplatzes nicht weiter. Also quasselte ich einfach einen Passanten an, der mir netter Weise half. OK, knapp 2 Stunden hatten wir nun Zeit.

Wir spazierten nun gemütlich durch Portland. Suchten den Public Market auf, der sich allerdings nur als ein kleiner Shop in einem Haus erwies mit Essensmöglichkeit. Danach begaben wir uns in den Old Portland Bezirk. Und diesen fand ich sehr schön. Alte, bunte Backsteinhäuschen rechts und links von kopfsteingepflasterten Straßen, alte Fabrik- und Lagerhäuser und schließlich der alte Hafen sprühten ein gewissen Charme aus.

Portland Head Lights - Old and newDie 2 Stunden unserer Parkuhr reichten uns völlig aus. Und so fuhren wir bereits um 3:30pm schon wieder aus Portland raus und direkt zu den Portland Head Lights im Fort Williams Park. Hier konnten wir vor der Küste den ältesten Leuchtturm von Maine begutachten. Allerdings war dieser nicht mehr in Betrieb. Ein neuer, moderner Leuchtturm auf dem Festland hatte den Dienst übernommen.

Fort Williams entpuppte sich als eine sehr große und gepflegte Anlage. Und die beiden Leuchttürme waren nicht das einzig interessante hier. Leider zog sich der Himmel aber wieder zu. Es wurde neblig.

Portland Head Light - newPortland Head Light - old

Two Lights State ParkIch stellte sich, dass wir auch später am Abend noch unseren nächsten Camping-Site beziehen konnten, und beschloss danach, direkt zum Two Lights State Park zu fahren, ohne erst den Umweg über den Campground. Der State Park ist wieder sehr schön angelegt, direkt an der Küste mit vielen Barbecue Möglichkeiten. Bei diesem Wetter aber natürlich total verwaist. Marwin durfte sich kurz auf dem Spielplatz austoben, während ich mich etwas umsah.

Two Lights: Leuchtturm 1Two Lights: Leuchtturm 2Danach fuhren wir weiter raus auf die Landspitze, wo es noch einen sehr guten Lobster Shack geben sollte. Hier entdeckte ich dann auch gleich den ersten Leuchtturm zum Two Lights State Parks. Den zweiten musste ich aber ziemlich lange suchen und entdeckte ihn schließlich nur durch Zufall hinter ein paar Häusern.

Wir genossen ein leckeres Abendessen in einem wirklich sehr liebevoll eingerichteten Lobster Shack. Für mich ein Lobster Plate für ungelogene $19,90 - mein Sohn blieb aber standhaft bei seinem Hamburger.

Lobster ShackLobster PlateLiebevoll gestaltete Außenanlage

Um halb acht erreichten wir den Campground, der im Sommer bestimmt ein Highlight wegen dem eigenen See ist. Leider konnte man jetzt auch noch nicht schwimmen. Wir machten uns ein kleines Lagerfeuer und ließen den Abend mit Marshmallows ausklingen.

  • Gefahrene Meilen: 78,5 mi
  • Zeit unterwegs: 11 h
  • Toll: -
  • Campground: Wassamki Springs CG, Scarborough, 
  • Besonderheiten: