Spiel mit den Wellen

Langzeit CamperWasamki Spring CampgroundUm 7:30am waren wir wach. Nach einem leckeren Frühstück meldeten wir uns mal über Skype zu Hause. Schön, mal die Kerle wieder zu sehen nach 2 Wochen. Schien alles ganz gut zu laufen...

Danach wollte Marwin noch etwas auf den Spielplatz. Hier sah ich das erste Mal auf unserer Reise „deutsche Amerikaner“. Hätte niemals damit gerechnet hier so etwas vorzufinden.
Ansonsten war der Campground sehr schön: sehr groß, eigener See, indem man im Sommer schwimmen konnte und Bötchen fahren lassen kann, Basketballkorb und Volleyballfeld usw. Hier handelte es sich wirklich um einen Campground, der darauf ausgelegt war, sich länger dort aufzuhalten.

BeifahrerUm 10:45am fuhren wir schließlich weiter. Wir wollten noch bis Cape Cod. Deshalb nahm ich heute auch nicht mehr die Küstenstraße, sondern fuhr gleich auf die Interstate 95. Die Outlets in Kittery ließ ich ausfallen, denn der Einkauf vom Vortag war groß genug gewesen. Bald waren wir in Bosten. Leider gab es keine Möglichkeit die Skyline zu fotografieren: Zu viel Verkehr und ständig verlangte das GPS nach Aufmerksamkeit.
Schließlich war ich an der Toll-Station für die Brücke angekommen. Ich bezahlte die Maut und der Mann erkundigte sich, wo wir hinwollten. Er meinte, der Highway 3 wäre heute gut zu fahren, aber von freitags bis sonntags wäre dies ein einziger Stau, weil alle Bostoner nach Cape Cod raus wollten. Gut gelaunt fuhr ich weiter...

...und fand mich plötzlich in einem Tunnel wieder. In einem ziemlich langen Tunnel, welches den Verkehr unter ganz Boston durchführte. Prinzipiell habe ich nichts gegen Tunnel, aber leider hat man hier kein GPS-Empfang. Ich hoffte auf keine Abzweigung, doch dies hielt nur einige Sekunden, dann kam schon die erste Ausfahrt.
Nun ja, blieb mir nichts anderes übrig, als geradeaus auf der Straße zu bleiben und zu hoffen, dass mir das GPS auf der anderen Seite des Tunnels sagte, dass alles OK ist.

Im Nachhinein erzählte mir jemand, dass man mit RV gar nicht durch diesen Tunnel fahren dürfe. Aber das hätte mir der Mann an der Mautstell doch gesagt, oder?

Ich kam wieder ans Tageslicht und nach einer Weile, nachdem mein GPS wieder seine Position gefunden hatte, zeigte es unbekümmert geradeaus. Alles war also OK.

Bald war ich dann auch auf dem Highway 3, dem wir nur noch bis zur Sagamore Bridge folgen mussten. Und dann waren wir bereits auf Cape Cod. Nun ging es langsamer voran. Der Highway 6 verläuft mittig erst von West nach Ost. Eine großer Buggel in der Mitte der Straße verhindert jedes Überholmanöver. Somit geht es hier erst einmal mit 10mph weniger als erlaubt eher eintönig gen Osten.

Highway 6 af Cap CodHighway 6 af Cap CodDies änderte sich aber, als wir das Stück Landzunge erreichten, welches sich in Nord-Südachse befindet. Es wurde offener, man sah Dünen und Buchten, der Verkehr ließ nach und die Umgebung wurde richtig schön! Gerade dieses Stück der Landzunge ist größtenteils National Seashore Gebiet (somit ebenso unter staatlichem Schutz wie National Parks).

Dunes Edge CampgroundWir fuhren bis fast ans Ende der Straße. Unser Campground lag gegenüber Provincetown und wie wir am nächsten Tag sahen, benötigte man maximal 15 Minuten bis zum Hafen per Pedes. Und wie der Name versprach, lag der Campground am Rande der Dünen.

Im kleinen Office wurden wir sehr nett empfangen. Ich füllte die Unterlagen aus, bezahlte den Stellplatz (Full Hook-up) und man erkundigte sich nach unseren Plänen. Für heute (Spielen am Meer) bekamen wir einen guten Tipp, wo wir hinfahren sollten. Und für den nächsten Tag bot mir die Verwalterin an, gleich Plätze für eine Whale Watching Tour zu buchen. Sie empfahl uns, nicht gleich die erste Tour am Tag zu buchen, da die oft die Tiere erst suchen mussten. Und außerdem bekämen wir durch die Reservierung über den Campground noch $3 / Person Rabatt. Und wir müssten heute nicht nach Provincetown rein.

Wir wollten erst einmal kurz Pause machen, Kaffee trinken und Kuchen essen und fuhren direkt zu unserer Site. Der Campground liegt wunderschön zwischen Bäumen. Es war alles satt grün. Sehr schön. Leider gab es hier unzählige Mücken. Ohne Mückenspray war man selbst in der kurzen Zeit des Anschließens des RVs total verstochen. Puuh!

Also, ich wollte uns an den Strom anschließen (zum Kaffee kochen). Aber Nichts! Kein Strom! Selbst mit Drücken von Sicherung und sonstigen Tricks, Nichts. Der Anschluss der Nachbarsite ist am gleichen Pfosten. Aber auch da: Fehlanzeige!

Ok, Kochten wir halt Kaffee mit Gas. Gemütlich Kuchen aßen wir trotzdem.

Auf dem Weg zum Strand hielt ich noch einmal beim Office und bekam das Versprechen, dass man sich darum kümmern wolle, bis wir wieder zurück seien.

Auf dem Weg zum Strand erreichte mich eine SMS von meiner Mutter, die sich Sorgen machte. Es hatte wieder eine Tornadowarnung gegeben in Massachusetts. Ich teilte Ihr mit, dass alles super bei uns sei! Allerdings war ich nun etwas verunsichert, da sich auch der Himmel wieder zu zog und ein fieser Wind aufgekommen war. Marwin wollte aber natürlich an den Strand. Endlich im Wasser spielen....

Wir fuhren erst einmal an die östliche Küste. Unterwegs traf ich einen Ranger und der versicherte mir, dass die Tornadowarnung für ein Gebiet 200 Meilen entfernt ausgesprochen worden war, hier keine Gefahr bestünde und natürlich würden sie alle Besucher warnen, wenn es zu uns käme. Na dann...

Spaß mit den WellenMarwin näherte sich vorsichtig dem Wasser, wurde beinahe von einer Welle von den Füßen geholt und hielt sich dann erst einmal in sicherer Entfernung zur Brandung auf. Doch bald siegte der Mut und er war überhaupt nicht mehr von dem wirklich verdammt kalten Wasser wegzubekommen.

Ich betrachtete immer wieder den Himmel. Es stürmte und die Wolken sahen echt bedrohlich aus. Ganz sicher fühlte ich mich nicht...

DünenlandschaftSonnenuntergang am MeerWir fuhren schließlich noch ein Stück weiter durch die Dünen bis hinter den Flughafen. Und während dieser kurzen Fahrt, wehte der Wind die Wolken weg und die Sonne kam noch einmal richtig schön raus. So verbrachten wir ganze 2 Stunden am Strand und Marwin war nur mit Mühe los zu eisen, trotz eisigen Wassertemperaturen.

Spaß mit den WellenSpaß mit den WellenSpaß mit den WellenSpaß mit den Wellen

Durchgefroren schmiss ich erst einmal die Heizung im Auto an. Der Kopf war nun echt durchgeblasen, Marwin‘s Hose total nass, aber einen heiden Spaß hatte es gemacht!

EinparkenZurück auf dem Campground erfuhr ich dann, dass tatsächlich mit der Stromversorgung etwas nicht stimmte. Ich bekam eine neue Site. Ja, und die hatte es echt in sich: Sie lag hinten in einem Eck, drehen war dort nicht möglich und ich musste somit über 3 Ecken rückwärts das Auto in die Site fahren. Bäume rechts und links, teilweise Äste tiefhängend und dazu lag am Rande der Fahrspur auch noch ein Baumstamm als Weggrenze.

 Also, ich habe ja schon viel mit dem Auto alleine hinbekommen, aber das war nun, nur mit einem 4-Jährigen als Einweiser nicht machbar.
Kurzerhand sprach ich den ersten Camper, den ich sah an und bat ihn um Hilfe. Und natürlich half er mir, obwohl der Arme in dieser Zeit auch ganz schön von Mücken attackiert wurde. Und dann stand unser RV endlich auf seinem Platz!

Dunes Edge Campground

Wir machten uns einen gemütlichen Abend mit etwas Fernsehen (wir bekamen hier 2 Sender über die Antenne auf dem Dach) und unserem üblichen UNO-Spiel vor dem zu Bett gehen.

  • Gefahrene Meilen:230,8 mi
  • Zeit unterwegs: 8,25 h
  • Toll: $17,00
  • Campground: Dunes Edge Campground
  • Besonderheiten: Strand und Wasser - mehr braucht ein Kind eigentlich gar nicht!