Auf nach Chicago

Der Wecker klingelte zur normalen Zeit. Von dem Großen verabschiedete ich mich, als sie sich auf den Weg zur Schule machten und dann hieß es auch schon für uns: ins Auto steigen! Die Fahrt zum Flughafen ging schnell – erst recht für diese Uhrzeit. Und auch im Flughafen selbst waren wir schnell fertig: Check-In am Automaten, Koffer am Bagage Drop-off abgeben und innerhalb von 20 Minuten waren wir fertig.

Kleine Anekdote am Rande: An den Check-In-Automaten sammelte ich insgesamt 4 Bordkarten, die andere Fluggäste vor mir in den Automaten liegen gelassen hatten. Diese drückte ich dem Bodenpersonal am Bagage Drop-off in die Hand, der sie zu dem sich bereits bei ihm befindenden Stapel Bordkarten dazu legte. Also: Immer schön die Bordkarten mitnehmen….

Vor dem AbflugNun wollte ich einen leckeren Starbucks-Kaffee. Doch dort angekommen, musste ich feststellen, dass dieser Bereich gerade wegen Umbau geschlossen war. Allerdings hatte ich im Bereich C einen –vermeintlich- weiteren Starbucks gesehen und mich schon gewundert, warum es innerhalb des Terminal 1 inzwischen 2 Starbucks gab. Nun wusste ich es! Da wir ja eh wieder zurück zum Bereich C mussten, war das überhaupt kein Problem. Für Marwin gab es einen Kakao. Wir nutzen die Zeit für ein paar „Abschiedsfotos“ oder auch „Urlaubsstartfotos“.

Vor dem AbflugAuch Zollkontrolle und Security verliefen ebenfalls sehr schnell und ohne Probleme. Am Gate wollte mich dann die Stewardess dazu überreden, mein Bordcase aufzugeben, weil zu wenig Platz in der Maschine sei. Nachdem ich ihr aber „vorweinte“, dass ich ja mein Kontaktlinsenmittel dort drin hätte, und meine Kameraausrüstung im Rucksack und ja sowieso allein mit meinem Kind reiste, gab sie es schnell auf und lies mich gewähren.

Pünktlich um 10:40 ging es los!
Mit dem Flug und dem Service an Board bin ich sehr zufrieden. Wir hatten eine Boing747, und ich hatte auf der rechten Seite des Fliegers reserviert, so dass ich dieses Mal auch Grönland bewundern konnte. Marwin spielte die meiste Zeit auf seinem Nintendo, schaute einen Film und versuchte etwas zu schlafen, was allerdings nur ein kurzes Ruhen war. Alles war einfach zu aufregend! Ich hatte eine nette Sitznachbarin, mit der ich mich gut unterhielt. Über Kanada konnte ich dann diese unglaubliche Weite des Landes sehen. Wälder, Seen, Flüsse – sonst nix!

GrönlandKanada
Über Lake Michigan hatten wir dann noch einige Turbulenzen und das Flugzeug sank einige Male ganz schön ab. Marwin gluckste neben mir vor Freude und meinte: „Wie in einer Achterbahn“! Er fand‘s Klasse!

Überpünktlich landeten wir bei strahlendem Sonnenschein in Chicago. Wir ließen erst einmal alle anderen aussteigen – am Gepäckband würden wir sie spätestens wieder einholen. Was nützte das Gedrängel...
Da Kevin unbedingt von der Klassenfahrt aus anrufen wollte (die Stunde Handyerlaubnis deckte sich gerade so mit meiner Ankunftszeit in Chicago), schaltete ich noch im Flieger mein Handy an. Und tatsächlich klingelte es keine Minute später. Ich versicherte Kevin, dass wir gut angekommen sind. Ist wohl auch alles für die Großen etwas aufregend.

Einreise war auch schnell erledigt und als ich erst einmal durchschaut hatte, dass es zwei Gepäckbänder für den Flug gab, waren auch die beiden Koffer schnell gefunden. Der Shuttlebus zum Hotel stand bereits vor dem Terminal und gegen 13:30Uhr waren wir im Hotel Comfort Suites O’Hara Airport. Dieses Hotel war im Paket der Wohnwagenüberführung bereits inkludiert und somit auch von CANUSA gebucht. Ich hatte  aus Deutschland unsere frühe Ankunft angekündigt und unsere „Suite“ war schon fertig. Nichts besonderes, aber sauber, viel Platz und der normale Standard der USA.

Ausgetrocknet von der trockenen Luft im Flieger ging es erst einmal an den Getränkeautomat und mit Kreditkarte für $2,50 zwei Getränkedosen gezogen.

Auch schon im Voraus aus Deutschland geklärt hatte ich, dass wir bereits ab 2pm die Formalitäten erledigen konnten. Anders wie bei „normalen Wohnwagenanmietungen“ wurde dies direkt im Hotel erledigt, da die neuen Fahrzeuge ja nicht in einer Moturis-Niederlassung abgeholt wurden. Stutzig machten mich allerdings etwas die aushängenden Wegweiser für uns, auf denen die Wohnwagenüberführung als „Test Drive“ ausgeschrieben war. Da gefiel mir die deutsche Bezeichnung doch besser.
Wir fanden den Mitarbeiter in einem Hinterzimmer des Hotels. Schnell stellte sich heraus, dass es sich hierbei um einen Schweitzer handelte, so dass ich für die Formalitäten wieder ins Deutsche wechselte. Der Papierkram war von der Quantität auch nicht weniger als bei einer „normalen Anmietung“.
Ich hatte vor, am Ende der Fahrt ein Paket mit "Campingzubehör" direkt von New York nach Las Vegas zu schicken, da das billiger war, als den gesamten Krempel mit dem Flugzeug nach Deutschland und dann im Juli wieder nach Las Vegas zu fliegen. Darauf sprach ich den Herrn an. Es stellte sich heraus, dass er sogar aus Las Vegas war. Er schaute sich kurz meine Daten an, tippte etwas in seinen Laptop und meinte dann, dass dies in Ordnung ginge. Super! Auch erledigt! Und es war noch keine 3 Uhr.

Somit konnten wir uns noch einen schönen Nachmittag in Chicago machen. Alle halbe Stunde fuhr ein kostenloser Shuttle vom Hotel zur nächstgelegenen Station der Blue Line der CTA Trains. Marwin schlief nun natürlich in dem sanft hin und her wackelnden Zug ein. Immerhin war es bei uns zu Hause bereits 10/11 Uhr abends. Und 30 Minuten später an der Station Jackson hatte ich meine Last, ihn wach zu bekommen. Geholfen hat mir dabei dann aber der ziemlich kalte Wind, der durch die Straßen zog. Langsam machten wir uns auf den Weg zu Willis Tower.

ChicagoChicagoChicago

Ausblick vom Willis TowerAusblick Willis TowerIm Willis Tower hatten wir keine Wartezeit. Wir konnten mit dem ersten Lift nach oben fahren. Der Ausblick ist schon gigantisch, allerdings war ich enttäuscht, dass man hinter einer Glasfassade stand. Marwin war seine Müdigkeit inzwischen schon ganz schön anzusehen. Und so machten wir uns dann auch bald wieder auf den Weg nach unten. Da es aber noch zu früh für eine Rückkehr ins Hotel war, ich wollte ja nun nicht schon wieder um 3 Uhr nachts von einem hellwachen Kind geweckt werden, schlugen wir uns noch bis zur Buckingham Fountain durch.

Buckingham FountainPark an den Buckingham Fountain

Gerne hätte ich hier ein Hot Dog gegessen, doch alles war zu. Absolut keine Touristensaison wie es aussah. Mit vielen Worten schaffte ich meinen Sohn noch zurück zur Trainstation (unterwegs gab es den 1. Hamburger bei DQ). Und kaum in der Bahn, war mein tapferer kleiner Mann auch schon tief und fest eingeschlafen.

Zurück an der Cumberland Station rief ich kurz beim Hotel an und 10 Minuten später holte uns das Shuttle dort ab. Ich brachte meinen Sohn ins Bett, meldete mich per Mail und Forum kurz zu Hause und „genoss“ noch kurz das amerikanische Fernsehen. Der erste Urlaubstag ging zu Ende.

  • Gefahrene Meilen: ./.
  • Zeit unterwegs: ??
  • Toll:
  • Campground Hotel: Comfort Suites O’Hara Airport