Fazit

Es war wieder eine sehr schöne, erlebnisreiche, wenn auch manchmal sehr aufregende Reise. Dabei hätte ich gerne die Tornadoerfahrungen ausgelassen. Es ist dann doch etwas ganz anderes, wenn man keine 4000 Meilen mehr zwischen Tornado und sich weiß.

Der Nordosten der USA hat auch schöne und interessante Gegenden zu bieten und mit Abstand am besten gefallen hat mir Maine, mit seiner rauen Küste und speziell der Acadia National Park, der auf jeden Fall noch einen weiteren Besuch rechtfertigt. Und natürlich waren auch die Niagara Fälle ein gigantisches Erlebnis. Allerdings muss ich gestehen, dass es mir der Südwesten deutlich mehr angetan hat.
Auch super war der Besuch des Baseball-Spiels in Cleveland mit unseren Freunden. Da hat man mal so einen richtigen Einblick in das us-amerikanische Lebensgefühl bekommen.

Die Reisezeit Mitte Mai bis Anfang Juni war OK. Wir hatten wettertechnisch viele schöne und auch schon heiße Tage (so viele Tornados in der Gegend waren für dieses Zeit wirklich sehr außergewöhnlich). Allerdings war absolute Vorsaison. Die Campingplätze waren leer, die Pools noch nicht gefüllt und Attraktionen machten früher zu als zur Hauptsaison. Auf der einen Seite kann ein leerer Campingplatz schon von Vorteil sein. Auf der anderen Seite hatte ich extra nach Plätzen mit Pool gesucht für meinen Sohn. Und das war dann manchmal sehr enttäuschend, wenn er nicht schwimmen gehen konnte.

Das Reisen alleine mit Marwin war überhaupt kein Problem. Nie habe ich mich irgendwie ängstlich oder bedroht gefühlt, aus dem Umstand heraus, dass ich alleine reise (sprich: ohne Mann). Ich habe mich immer sicher gefühlt. An der Stelle, wo ich Hilfe benötigte, habe ich sie sofort und ohne langes Warten oder Suchen auch bekommen.

Und Marwin selbst war ein echt toller Reisebegleiter!!!

Das Reisen mit Wohnmobil ist mir wieder ein Stück sympathischer geworden. Es ist schon toll, so nahe an der Natur zu sein. Man hat immer alles dabei und greifbar, kein ständiges Kofferpacken, trotzdem aber Wände um einen herum und eine Heizung dabei! Mit Moturis bin ich dabei wirklich sehr zufrieden. Der Service war gut, das Personal freundlich und der Preis war OK. Auch die Abwicklung über CANUSA hat sehr gut geklappt. Erst recht dafür, dass alles nur fernmündlich und über Internet abgesprochen wurde.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zur Wohnmobilüberführung:
Ich bin absolut begeistert. Man bekommt die Möglichkeit für relativ wenig Geld ein nagelneues RV zu fahren. Wenn man etwas flexible mit der Reisezeit ist (eventuell auch noch mit dem Reiseort bzw. der Route), dann kann man hier eine Menge Geld sparen. Aber ich würde es niemandem raten, der noch nie zuvor in USA mit einem Wohnmobil unterwegs war. Zum einen sollte man den ganzen Ablauf kennen, angefangen bei den Buchungspositionen, über die Übernahme bis hin, wo befindet sich was im Fahrzeug. Man sollte wissen, was man ungefähr braucht, um einen angenehmen Urlaub zu verbringen und wie das Gefährt funktioniert. Außerdem sollte man sich auch etwas technisch zu helfen wissen, denn es sind wirklich absolute Neufahrzeug, die noch Kinderkrankheiten in sich haben können. (Der englische Begriff war Test-Drive und beschreibt das Ganze somit schon etwas treffender!). Es gab den einen oder anderen Test Driver, der zu Beginn oder auch mittendrin einen Moturis-Stützpunkt aufsuchen musste, um einen Defekt beheben zu lassen. Oder halt den Gas-Melder ausbauen...
Für den Übernahmetag sollte man nichts weiter planen. Die Übernahmeorte liegen weit ab vom Schuss und es dauert lange bis man endlich sein Fahrzeug hat. Also nix „Early-Bird“ oder ähnliches. Und man sollte auch -eben wegen eventuellen Störungen die ersten Tage flexible reagieren können.