Coyote Buttes South

Wegen dem ganzen hin und her zum Berechnen der richtigen Ortszeit (Arizona +1 Stunden zu Utah. Während Page in Arizona liegt, liegt der Lonely Rock Beach und auch die Paria Contact Station in Utah) und Panik, blos nicht zu spät zur Lotterie zu kommen, waren wir letztendlich 1 Stunde zu früh bei der Paria Contact Station. Es war aber schon schön warm und so vertrieben wir uns die Zeit mit Frühstück im Stehen am Fahrzeug. Gegen halb neun kam die Rangerin und öffnete das Tor. In der nächsten halben Stunde füllte sich das Gelände sehr schnell mit 31 Personen, die wie wir bei der Wave Lotterie mitmachen wollten.

Anmerkung: Inzwischen findet die Lotterie in Kanab statt, denn die Paria Contact Station wurde geschlossen. 

Wir füllten das Formular aus und erkundigten uns nach den Straßenbedingungen zu den Coyote Buttes South (CBS) , für die wir für heute ein Permit hatten. Es musste in den letzten Tagen wohl einiges geregnet haben, denn die Rangerin hatte keine genauen Stände und meinte man solle sehr vorsichtig fahren, auch wüsste sie nicht, ob man überhaupt bis zum Trailhead zur CBS gelangen würde. Sie empfahl uns natürlich die südliche Route (die wir eh fahren wollten) und lieh uns noch einen Spaten.

Erwartungsgemäß hatten wir an diesem Tag kein Glück bei der Lotterie. Aber wir hatten ja morgen noch einen Versuch bei der Wave-Lotterie sowie heute ein tolles Ziel vor uns, so dass es uns nicht viel ausmachte.

RindviecherMit Papierkarten und GPS bewaffnet machten wir uns auf den Weg. Dass es die letzten Tage stark geregnet hatte, konnten wir nicht sehen. Die Straße war trocken und als wir schließlich von der House Rock Valley Road abbogen hatten wir nichts als tiefen trockenen Sand. An der Poverty Flat Ranch war schließlich der Weg nicht mehr so leicht nachzuvollziehen und zielgerichtet entschieden wir uns erst einmal für die falsche Richtung und standen mitten in der Ranch und einer Herde Rindviecher. Wir konnten zwar 50 Meter weiter die Fahrspur sehen, aber leider trennte uns eine 50cm hohe Stufe davon. Unten war sehr tiefer loser Sand und deshalb wollten wir nicht einfach dort runter fahren.

Also setzten wir zurück und versuchten es noch einmal rechts um die Poverty Flat Ranch herum. Teilweise konnte man absolut keinen Weg mehr erkennen und wir fuhren dem GPS nach. Dann hatten wir es geschafft. Außer unserem  Fahrzeug stand nur noch ein Auto da - und zwar von der Paria Outpost.

Butte in Coyote Buttes SouthWir schnürten die Wanderschuhe, packten die Rucksäcke und speicherten den Parkplatz ins GPS ein (das war auch gut so, denn bereits einige Meter weiter sah man von dem Auto nichts mehr) und machten uns auf den Weg. Wir brauchten etwa 20 Minuten bis wir die Buttes erreicht hatten und dann tauchten wir in eine fantastisch farben- und formenfrohe Welt aus Stein ab.

Butte in Coyote Buttes SouthEs war herrlich. Und vor allem: Wir waren hier draußen absolut alleine. Ich konnte es nicht glauben, was für Steingebilde Sonne, Regen und Sand hier geformt hatten. Immer wieder neue Formen entdeckten wir. Leider zogen immer mehr Wolken auf und dann begann es auch noch zu donnern. So dass wir uns bereits nach 2 Stunden weder auf den Rückweg machten. Wir waren aber trotzdem zu langsam und ein Regenschauer erwischt uns auf der Ebene zwischen den Buttes und unserem Auto. Wir hatten etwas bammel davor, was passieren würde, wenn der Weg nun nass und schlammig werden würde. Doch das war total umsonst. Keine 5 Minuten später hörte es auf, zu regnen. Und bald wies nichts mehr auf diesen kurzen Regenschauer hin.

Natürlich wollte Holger ein Bild von sich beim Offroadfahren , also musste ich raus aus dem Wagen. Natürlich da, wo die Rindviecher mit mindestens 5 Meter langen Hörnern standen. Ich machte das gewünschte Foto, drehte mich sicherheitshalber aber einige Male zu dem Tier um, sicherstellend, dass sich der Abstand nicht verkleinert hatte.

Der Weg und der FahrerDer Weg und der Fahrer

Kalb im WegKalb im WegPlötzlich erblickten wir ein Jungtier, dass mitten auch dem Weg stand. Holger fuhr stetig darauf zu, aber das Tier rührte sich nicht. Holger gab etwas mehr Gas, was aber auch keinerlei Reaktion verursachte. Also hupte er. Wusstet Ihr, dass Kühe springen können? Ich habe bis dato noch nie eine Rind springen sehen, aber dieses hier hopste senkrecht hoch, um dann nach links wegzurennen. Aber die Herde stand rechts von uns. Es war klar, dass das Tier noch einmal die Seite wechseln würde. Wir beobachteten es also genau und bald schlug es auch den erwarteten Haken. Nun dachten wir, dass es dabei blieb. Wir fuhren langsam an dem Jungtier vorbei und es starrte uns an. Und plötzlich rannte es los immer parallel zum Wagen. Wir fuhren 12 mph, aber das Tier hielt Schritt. Erst ein Baum, der gemeinerweise mitten auf dem Feld stand, bremste es aus.

wütendes KalbWir bekamen noch ein

Muuuuhhhhhhhhh

hinterher gebrüllt. Dann gab es auf. Was eine Show!

Zwei Stunden später waren wir wieder am Lonely Rock Beach. Wir wurden gleich von unserem deutschen Nachbarn empfangen. Ein Rentner, der mit seinem eigenen WoMo unterwegs war (gekauft und zugelassen in USA). Er erkundigte sich, wie es war und erzählte uns, dass es am Lake Powell den ganzen Tag sonnig war. Er war ganz überrascht, dass wir in einen Gewitterschauer gekommen waren. Die Kids sprangen natürlich gleich wieder ins Wasser.

Idyllisch ließen wir den Abend ausklingen mit einem leckeren Abendessen mit Blick auf den See.

Sunset am Lake PowellSunset am Lake Powell

  • Gefahrene Meilen: 120 mi
  • Zeit unterwegs: 9h
  • Campground: Lonely Rock Beach
  • Besonderheiten: CBS hat wunderschöne Gesteinsformationen zu bieten