Joshua Tree National Park

Sonnenaufgang an den Kelso DunesUm 5.30 am war ich schon wieder wach und natürlich lies ich mir den Sonnenaufgang nicht entgehen. Mit einer heißen Tasse Kaffee und der Kamera auf dem Stativ beobachtete ich wie die Sonne langsam aufging und einige Fledermäuse, die noch beim Frühstück (oder Abendessen) waren. Ich genoss die Ruhe und Stille.

Erst als die Sonne schon über den Horizont blitzte, fing das vom Vorabend bekannte Summen wieder an.Sonnenaufgang Kelso Dunes

Sonnenaufgang Kelso Dunes

Früh kamen auch unsere Kids heute aus den Betten gekrabbelt. Und weil Marwin bereits gestern Abend unbedingt auf die Dünen klettern wollte, es aber bereits heute Morgen schon total warm war, entschieden wir uns, vor dem Frühstück unsere erste Wanderung zu machen. Unbelievable, bereits um 7.15 marschierten wir los.

Ich nehme es mal vorne weg, die Dünen erreichten wir nicht. Denn so nah es aussah, es war ein gutes Stück zu laufen und im Sand kamen wir nur schwer vorwärts. Aber wir fanden eine Menge Spuren. Da war heute Nacht wirklich viel los gewesen um uns herum.

Tierspuren im Sand Tierspuren im Sand

Eine der Spuren konnten wir schließlich auch zuordnen. Sie gehörte unserem Freund von gestern Abend - dem schwarzen Käfer. Da er in einer Sandmulde steckte, halfen wir ihm nach oben.  Erst heute Nachmittag sollten wir einige interessanten und auch erschreckende Informationen über den kleinen Kerl erfahren.

Käfer krappelt über den Sand

Sanddüne in der ferne angestrahlt von der fürhen Morgensonne Kelso Dunes am Horizont

Kurz nach 8 am waren wir zurück am RV und genossen ein leckeres Frühstück in Form von Porridge. Erst in unserer Zeit in London haben wir dies zu schätzen gelernt. Und dank Quakers gibt es Porridge nun auch zur schnellen Zubereitung in der Mikrowelle. Und selbst hier in der Wildnis hatten wir diese ja zur Verfügung.

Schäfchen schaut in die Kamera Campingstühle vor RV

Gemütlich machten wir den RV startklar und schon um Viertel nach neun waren wir auf der Piste - der Waschbrettpiste.
Wir hatten nur 100 Meilen vor uns, aber diese zogen sich wie Kaugummi. Oh, war das elendig zu fahren. Rechts und links nur Dessert, keine Joshua Trees mehr! Nix, was sich zum Anschauen lohnte. Ich hatte bald ein wenig Schwierigkeiten, die Augen offen zu halten und wollte dann nur noch ankommen.

Briefkästen an der Route 66Einen kleinen Lichtblick gab es als wir plötzlich auf ein weiteres Teilstück der Route 66 einbogen.Route 66 Zeichen auf dem Highway

Ich war heilfroh, als wir endlich Twentynine Palms erreichten. Ich hatte das Visitor Center des Joshua Tree NP eingegeben und das GPS lotste uns direkt dorthin. Hier kauften wir den Annual Pass, erkundigten uns nach Wegbedingungen und Marwin nahm sein Ranger Booklet mit. Dann schauten wir uns die kleine Ausstellung im Visitor Center an. Es sollte hier Vogelspinnen und Schildkröten geben. Oh, und da war ja auch unser Freund. Aber was stand da? Er schoss aus seinem Hintern stinkende Flüssigkeit, wenn er sich bedroht fühlte. Oh Mann! Da hatten wir ja noch einmal Glück gehabt.

Wir nahmen hier noch Frischwasser auf, da es auf den Campgrounds im Joshua Tree keine Hook-ups und auch keine Dumping Station gab. Wir mussten noch kurz einkaufen und tanken und dann ging es die letzten Meilen bis zum Joshua Tree NP.Joshua Tree NP Sign

Für den Park war Nebensaison - temperaturbedingt. Einige der Campgrounds waren geschlossen, andere durften wir mit dem großen RV nicht befahren. Von den verbliebenen hatte wir uns den Jumbo Rock Campground ausgesucht, da es dort viele Felsblöcke zum Klettern für die Jungs gab.

Wir fuhren einmal den gesamten Campground durch und fanden ganz am Ende eine schöne große Site mit vielen Felsen, die sich zum Klettern eigneten. Und natürlich nutzen wir dies sofort.

Kleine Anekdote am Rande: Wir standen noch nicht lange, da kam ein kleinerer RV mit einem Ehepaar angefahren, welche sich schon die Nachbarsite reserviert hatten. Als diese an uns vorbeifuhren, warf die Beifahrerin einen absolut bösen Blick zu uns herrüber. Wenn Blicke töten würden, würde ich Euch nicht mehr diesen Bericht einstellen. Scheinbar gefiel es Ihr gar nicht, dass wir uns gewagt hatten, uns auf die angrenzende Site zu stellen. Ich tippte sofort auf Deutsche. Und tatsächlich diskutierten die Beiden auch noch, als ich mit Marwin von der Klettertour zurückkam. Ich schnappte Wortfetzen auf wie, sie solle entscheiden, ob sie bleiben oder weiterfahren. Der Schelm in mir hatte die Idee, die Kinder zu animieren, sehr laut zu sein...

Es war richtig heiß hier und so genossen wir erst einmal ein Eis. Im Schatten des RVs. Danach zogen wir uns ganz zurück in den RV und genossen die Klimaanlage. Marwin klagte über Bauchweh und seine Stirn war heiß. Er hatte sich wohl bei Justin angesteckt. So bekam nun er den Nurofen-Saft. Das würde sowohl gegen Schmerzen als auch gegen Fieber helfen.

Um 3.30pm rief ich zum Aufbruch. Ein wenig wollte ich in diesem Park schon noch sehen.

Eingang zum Hidden ValleyErstes Ziel war das Hidden Valley. Hier ist ein natürliches Tal zwischen hohen Felsformationen entstanden, in das nur ein einziger schmaler Pfad führte. Durch die Abgeschiedenheit bildete sich eine einzigartige Subkultur an Pflanzen, die es sonst nicht gibt. Nach einer lokalen Legende fanden die beiden Outlaw-Brüder Charlie und Willie Button durch Zufall eine schmale Passage in das Valley. Sie taten sich mit dem Viehdieb Bill McHaney zusammen. Zusammen versteckten sie hier in Arizona geklautes Vieh, brandmarkten es um und verkauften es wieder in Kalifornien.

Im Hidden Valley Im Hidden Valley

Ein etwa 1-Meilen langer Trail führt einmal im Hidden Valley herum. Regelmäßige Hinweistafeln informieren über Pflanzen- und Tierwelt, sowie Geschichte.

Im Hidden Valley Im Hidden Valley Im Hidden ValleyIm Hidden Valley Im Hidden Valley

Im Hidden Valley
Bobbes ;-)

 

Danach fuhren wir weiter zum Barker Dam Trailhead. Ein natürlich entstandener Pool wurde von Viehbauern zusätzlich im späten 18. Jhd. mit einer Dammmauer, um ihn zu vergrößern und so eine Wasserstelle für ihr Vieh zu haben. Heute noch ist dieser Pond immer noch eine wichtige Wasserquelle für Wildtiere.Barker Dam

Tatsächlich finden wir auch noch etwas Wasser im Pond. Wir machten hier eine kleine Pause und liefen dann den etwa 1,3-Meilen langen Trail zu Ende.

Barker Dam Trail Barker Dam Trail

Häschen auf der SiteDanach geht es zurück auf unseren Campingplatz. Wir hatten Hunger und schmeißen den Grill an. Wir bekamen Besuch von einem kleinen Gesellen. Wobei eigentlich müsste ich sagen, dass eher wir diesen besuchten. Denn wir entdeckten ein großes Loch im Boden vor einem Busch, dass wohl in seinen Bau führte.

Barbecue am Campground Barbecue am Campground

Leider wollte nun Marwin schnell ins Bett, ihm ging es nicht gut. Bauchweh und Fieber waren wieder zurück und er wollte nichts essen.

Sunset auf dem Campgound im Joshua Tree

Der Sternenhimmel war einfach traumhaft. Leicht konnte man auch die Milchstraße erkennen. Bis 10.30 pm saß ich draußen und schaute in den Himmel. Leider allein, denn auch der Rest meiner Familie war gleich nach dem Essen im RV verschwunden.

  • Gefahrene Meilen: 123,6 mi
  • Zeit unterwegs: 9,5 h
  • Campground: Jumbo Rock CG
  • Besonderheiten: