Auf zum Grand Canyon

Ich war zwar um 5am schon wieder wach, aber kein Sonnenaufgang oder sonst etwas konnte mich heute aus dem Bett bekommen. Mit einer oder zwei Tassen Kaffee blieb ich darin bis 8am. Wir frühstückten sehr ausgiebig und gemütlich. Währenddessen kümmerten sich zwei Waschmaschinen darum, dass unsere Kleidung wieder sauber wurde.

Ein nettes Erlebnis hatten wir noch einmal mit der Dame von der Rezeption. Eigentlich hätten wir bis 11am vom Platz rollen müssen. Auf unsere Frage hin, ob wir länger stehen bleiben könnten, meinte diese lächelnd, dass sie zwischen 10am und 2pm den Laden abschließe und in dieser Zeit auch nicht sehen könne, wer wann geht....

Schließlich wurde es halb eins, bis wir endlich aufbrachen. Gut ausgeruht und gestärkt und mit einem leeren Abwassertank!

In Williams füllten wir unser Lebensmittellager noch einmal vor dem Grand Canyon NP bei Safeway auf. Ich stellte fest, dass Williams eigentlich ein ganz schönes Städtchen ist. Irgendwann möchte ich hier auch mal mit etwas Zeit zu Fuß durchlaufen. Aber jetzt wollten wir ja zum Grand Canyon NP. Schließlich hatten wir uns mit unseren Freunden heute dort verabredet und wollten auch noch den Sonnenuntergang sehen, der 2009 für uns Jetlag-geplagt ausgefallen ist!

Etwa 20 Meilen vor dem Eingang zum Nationalpark mussten wir dann noch beobachten, wie eine Fahrt mit RV auch enden kann: Ein großes RV hing im Graben und eine 4- oder 5-köpfige Familie stand drum herum. Im Vorbeifahren war nicht ersichtlich, was der Grund für diesen Unfall war. Die Straße ging hier gerade aus und die Geschwindigkeit war aufgrund des nahen Nationalparks bereits reduziert.
Aber es zeigte eindrücklich, dass man das Fahren mit großen Autos auch in USA nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, und Geschwindigkeitsregeln oder andere Regeln -wie nur nach einer Übernachtung einen RV übernehmen- durchaus Ihren Sinn haben.

Visitor CenterIm Grand Canyon NP angekommen fuhren wir als erstes zum Visitor Center (auch dahin hatten wir es 2009 gar nicht geschafft). Wir erkundigten uns nach Wetter, Shuttle-Bussen sowie Trails und holten natürlich noch ein Junior Ranger Booklet für Marwin. Laut Voraussage sollte es im Canyon wieder warm werden: am nächsten Tag 39°C unten an der Phantom Ranch und am übernächsten Tag eine minimale Chance auf Regen geben.Wettervorhersage

Hier fanden wir auch eine schöne Übersichtstafel, die zeigt, wo wir die letzten Tage verbracht haben.

Umgebungskarte Umgebungskarte eingezeichnet

Gegen 5pm waren wir dann am Mather CG, um unsere Site „einzunehmen“. Etwas flau war mir nun schon. Eigentlich durfte man hier nur bis maximal 28ft-Länge auf die Sites fahren. Unser Gefährt war um einiges länger. Aber wir wollten ja mit unseren Freunden zusammenstehen. Und wir hatten uns die Ausrede zurechtgelegt, dass wir einfach ein längeres RV bekommen hätten, als wir gebucht hatten. Aber beim Check-In gab es keine Nachfragen.

Die Site war tatsächlich etwas tricky zu befahren, weil hier viele Bäume rumstanden und Steine den Fahrweg begrenzten. Wir mussten etwas rangieren, bis das Auto stand. Aber es war absolut kein Problem und wir hatten auch vorne und hinten noch Platz genug bis zur Parkstraße.Campsite Grand Canyon

Nun warteten wir auf unsere Freunde. Die Wartezeit benutzten wir schon einmal, um unsere Rucksäcke neu zu packen. Das ging heute viel schneller als 4 Tage zuvor. Erstens war ein Teil ja noch drin, und zweitens wussten wir nun, wie es geht. Die Schlafsäcke ließen wir aufgrund der Wettervorhersage von 20°C in der Nacht auch weg. Jedes gesparte Gramm war gut - dachten wir....

Irgendwann kamen dann auch Elli und Robert angefahren. Da wir mit unserem langen Gefährt nicht so einfach rein und raus kamen, überfiel ich sie gleich mit der Frage, ob wir nicht mit ihrem Auto zum Sunset ans Rim fahren könnten. Für langes Begrüßen war nun keine Zeit mehr, wir „hatten ja noch Termine“.

So ein bisschen hatte sie Show schon angefangen, aber wir waren trotzdem noch rechtzeitig. Irgendwie schafften wir es sogar, uns das eine oder andere Plätzchen in der ersten Reihe zu verschaffen und wir genossen einfach das Farbenspiel der untergehenden Sonne.

Zurück am Campingplatz hatte Holger schon den Grill angeheizt. Aber leider fing es an zu regnen, als wir beim Essen saßen. Wir beeilten uns und verzogen uns schnell ins Auto. Elli und Robert mussten noch packen. Und da der Wecker am nächsten Tag ungemütlich früh klingeln würde, sahen wir zu, dass wir ins Bett kamen.

  • Gefahrene Meilen:  105,7 mi
  • Zeit unterwegs:  4,5 h
  • Campground:  Mather CG, Grand Canyon NP
  • Besonderheiten: