Fire Wave

6 am war ich wach. OK, hier im Zion war es eigentlich bereits 7am. Da wir aber nur für 2 Tage hier in Utah waren, stellte ich nicht für diese beiden Tage meine Uhr um. In wenigen Stunden waren wir ja wieder in Nevada, und da galt WST. Wir frühstückten, räumten ab, wuschen das Geschirr und machten alles startklar. Um 8.45am rollte der RV.

Allerdings nur bis zur Dump Station. Ja, und hier standen wir und standen und standen……… Vor uns stand ein älteres Ehepaar mit einem Bus. Und es war wie im Comic: Ständig lief der Mann während des Dumping-Vorgangs langsam um den RV herum, um irgendetwas an und im Fahrzeug zu machen – natürlich nahm er dabei den längsten Weg. Und die beiden hatten Zeit… .. 

Unsere Geduld wurde echt auf die Probe gestellt. Als es dann darum ging, Frischwasser aufzunehmen, bat ich sie schließlich, ihren Bus etwas nach vorne zu fahren, damit wir wenigstens in der Zwischenzeit unser Abwasser ablassen konnten. Natürlich wäre das kein Problem, antwortete der Mann freundlich….

…und lief wieder einmal um den ganzen RV herum – gaaaaaanz langsam! 4 Minuten später konnten wir endlich an den Abwasseranschluss….

Wir hatten gestern noch von Elli die Information erhalten, dass tatsächlich die Sperrung der I15 erst an der Abfahrt zum VoF begann (Ihr erinnert Euch? Eine Flash Flood hatte zwei Tage vorher ein Stück der I15 weggespült und sie war in beide Richtungen voll gesperrt). Das war sehr gut, so mussten wir keinen Umweg fahren.

Aber meine Familie meuterte wieder. Sie wollten nicht im Valley of Fire übernachten. Sie wollten heute schon direkt nach Las Vegas durchfahren, um erstens noch mal in den Pool hüpfen zu können und zweitens eine kürzere Anfahrt am darauffolgenden Tag zu Moturis zu haben. Wir einigten uns auf einen Kompromiss: Übernachtung in LV und die Wanderungen zur Fire Wave.

leerer Highway AbsperrungDie I15 war so leer wie ich sie noch nie erlebt hatte. Kaum Fahrzeuge waren unterwegs. Am Rand waren noch sehr viele Pfützen und Schlammlöcher. Hier war echt was los gewesen. Weit vor unserer Ausfahrt dann die ersten Absperrbarken und direkt an der Ausfahrt noch einmal ein Polizeifahrzeug. Damit auch gar niemand hier weiterfuhr???

Von der Brücke konnte ich ein Blick auf die Straße werfen. Oh weh! Da war aber wirklich einiges an Straße weg. Den ganzen Tag fuhr LKW an LKW vom Asphaltwerk (das gar nicht so weit entfernt war, wie wir später feststellten) zur Baustelle und wieder zurück. Die Straßenmeisterei war echt bemüht, die Interstate so schnell wie möglich wieder befahrbar zu machen.

Baustelle

Was ich die ganze Zeit auf der I15 an Autoverkehr vermisst hatte, fand ich hier auf der 169. Der Verkehr wurde nämlich einmal komplett durch das VoF gelotst. Auto hinter Auto fuhr hier.

Valley of Fire RoadNatürlich mussten die Fahrzeuge, die nur durch das VoF durchfuhren, keinen Eintritt bezahlen. Wir wollten aber wandern und somit fuhren wir am Eingang auf den Parkplatz, wo ich artig die 10$-Eintritt in einem Umschlag in den Briefkasten schmiss. Glücklicherweise dachte ich daran, die Quittung mitzunehmen, denn kaum waren wir auf die Mouse‘s Tank Road abgebogen, da wollte ein Ranger auch schon unsere Quittung sehen.

Wir holten erst einmal ein Ranger Booklet für Marwin und machten uns dann sofort auf den Weg zum Parkplatz am Trailhead zur Fire Wave. Marwin und Justin blieben im Fahrzeug, der Rest machte sich auf den Weg.

Trailhead Fire WaveEs war heiß. Eigentlich wie immer, wenn wir hier waren. Kevin machte uns gleich mal auf das Schild am Anfang des Weges aufmerksam, auf dem dringend davon abgeraten wurde, um die Mittagszeit hier zu wandern. Naja, Mittag war vorbei, war ja schließlich schon 12.30pm.

Der komplette Trail ist inzwischen in regelmäßigen Abständen durch Wegweiser gekennzeichnet und geht auch direkt gegenüber dem Parkplatz los. Ein Verlaufen ist hier nicht mehr möglich. Und nach einer guten halben Stunde waren wir schon da.

ChuckwallaIch suchte mit der Kamera erst einmal das Umland nach Motiven ab, denn eine Gruppe Mädels befand sich gerade an der Wave. Und ich fand einen Chuckwalla. Ich finde diese platten Echsen einfach lustig und freute mich, noch mal eine in live zu Gesicht und vor die Kamera zu bekommen.

Natürlich wurde dann noch die Fire Wave begutachtet. Aber nachdem wir ja nun einige Tage vorher die „echte Wave“ besucht hatten, war es nicht mehr so der Hit.

 

 

Eine halbe Stunde später waren wir schon wieder zurück im kühlen RV. Marwin hatte sein Ranger Booklet fertig und er konnte das letzte Abzeichen unserer Reise abholen.

Um 4.30pm waren wir schon wieder in Las Vegas. Natürlich war es überhaupt kein Problem auf dem riesigen Oasis RV Resort einen Platz zu bekommen. Und siehe da, eine uns bekannte Familie stand uns direkt gegenüber….

Stau auf der Interstate Las Vegas Stratosphere Tower 

Sunset in Las VegasNach einem kurzen Sprung in den Pool, machten Holger und ich uns daran, die Koffer zu packen. Wie immer eine langwierige Sache und wir beschlossen, dass Saubermachen des RVs auf den nächsten Morgen zu verschieben und lieber noch einen entspannten Abend mit dem Vernichten der nicht enden wollenden Fressalien zu verbringen. Elli kam noch zu uns rüber und wir quatschten noch eine ganze Weile. Ein schöner letzter Abend….

Auffällig war allerdings, dass es uns nach den 3 Wochen Stille in der Natur hier auf dem Campground um einiges lauter vorkam als zum Anfang der Reise. Wie schnell man sich doch an etwas gewöhnt….

  • Gefahrene Meilen:  207,7 mi
  • Zeit unterwegs: 7:45 h
  • Campground:  Oasis RV Resort, Las Vegas
  • Besonderheiten: