CBN oder auch „The Wave“

Heute steht das nächste Highlight unserer Tour auf dem Programm: Ein Besuch bei der Wave. Ich hatte tatsächlich richtig viel Glück bei den Vorbereitungen unserer Tour und habe bei der Online-Lotterie 5 Permits für diesen Tag ergattert.

Um 7.00Uhr ging es los. Robert fuhr. Holger und ich setzten uns ganz bequem hinten in den Font und ließen uns kutschieren. Nachdem sowohl wir als auch Elli und Robert, bereits schon in den Coyote Buttes South unterwegs waren, kannten wir die Strecke und waren gegen 8am bereits am Wirepass Trailhead.

Wirepass TrailheadNach einem kurzen Besuch des Toilettenhäuschens wurden Wanderschuhe und Rucksäcke geschnürt. Ordnungsgemäß trugen wir uns noch in das Trailhead-Register ein. Der erste Ranger war bereits unterwegs und schaute sich an, wer hier so für welche Wanderungen aufbrach. Da ich ja das sehr auffällige magentafarbene Permit ordnungsgemäß am Rucksack angebracht hatte, kamen wir nicht in den Genuss eines Gespräches.

Eintragen ins Wanderregister Permit am Rucksack
Bilder by Elli

Die Wüste lebtWir marschierten los. Ohne die kurzen Beine waren wir um einiges schneller und es tat wirklich gut, mal sein Tempo gehen zu können. Insgesamt kamen wir allerdings nicht viel schneller vorwärts, da ¾ der Gruppe regelmäßig stehen blieben, um Fotos zu machen. Holger hatte hier als einziger Nicht-Fotograf das Nachsehen, war aber eindeutig unterlegen und fügte sich so seinem Schicksal.

Trotz der frühen Tageszeit war es bereits sehr warm (aber nicht so warm wie es hätte sein können, denn einige Wolken waren am Himmel). Und es gab es auf dem ganzen Weg keinen Schatten. Im Sommer ist es sehr wichtig für diesen Hike ausreichend Wasser dabei zu haben – leider wird dies oft unterschätzt.

Neben der sehr umfangreichen Wegbeschreibung, die man mit dem Permit erhielt (außer den GPS Koordinaten waren auch Bilder von Landmarken abgebildet, an denen man sich orientieren konnte), waren inzwischen auch zusätzlich Pfähle mit Richtungspfeilen auf dem Weg angebracht worden. (Ok, dies haben wir eigentlich erst auf dem Rückweg tatsächlich wahrgenommen, nachdem wir von einem weiteren Ranger darauf hingewiesen wurden. Auf dem Hinweg waren wir mit Kamera und GPS beschäftigt.)

Das ganze Gebiet ist übersäht von wunderschönen Gesteinsformationen und Buttes. Die eigentliche Wave kann man aber bis zum Schluss nicht erahnen. Man muss dort gewesen sein, um zu sehen, was sich dort verbirgt.

CBN vorraus - man erahnt nichts

Manchmal muss man sich das richtige Motiv selbst schaffen
Bild by Elli

Die Wave selbst liegt zwar nur etwa 350 ft höher als der Trailhead, aber durch ein ständiges auf und ab hat man am Ende die doppelte Steigung in den Beinen. Schließlich kommt der letzte Hügel. Hier hat man die Wahl, ob man sich über eine Sandfläche kämpfen will oder den etwas steileren Fels bevorzugt. Und dann ganz plötzlich steht man am Eingang zur Wave...

 

 

.... und holt erst einmal Luft!

Dieser Anblick ist einfach gigantisch!
Ich habe ja schon so viele Bilder in Büchern und Internet gesehen, aber live übertrifft der Anblick noch einmal alles....

Ich machte zwar schon die ersten Bilder, aber dann setzten wir uns erst einmal etwas oberhalb der Wave hin und ließen die gesamte Formation einfach nur auf uns wirken. Es war so schön und so ruhig.

Genießen... Genießen... Genießen...

Bilder by Robbe

Nach einer Weile und als die meisten der anderen Besucher wieder weg waren, begab ich mich ein wenig auf Motivsuche.

Tatsächlich erschien nun hier draußen auch ein Ranger. Er fragte uns, ob wir genug Wasser dabeihätten, wie viele wir waren und ob sich noch andere Leute in der Gegend aufhielten.
Das hätte ich nicht gedacht, dass tatsächlich hier kontrolliert wird.

Beweisfoto Beweisfoto

Eigentlich wollte ich noch nach dem BigMac suchen. Wir begaben uns auch etwas nach oben auf den Hügel. Aber - ganz ehrlich? Ich hatte nach ein paar Metern gar keine so rechte Lust mehr hier draußen rum zu laufen. Ich beschloss, mich wieder zurück zu unserem Observationspunkt zu begeben. Es waren einige Wolken am Himmel und Wind, so dass ich viel lieber Timelapse fotografieren wollte.

Ich ging also wieder zurück, bauten mein Stativ auf, packte die Kamera darauf und wollte mein Fernauslöser holen. Da passierte es!...

...Das Stativ fiel um.

In diesem Moment ging für mich die Welt unter! Panisch war ich wieder zurück bei meiner Kamera. Der Body schien in Ordnung, aber am Weitwinkel hatte es den Gewindering aus dem Objektiv geschlagen. Oh! Mann! Ich war echt den Tränen nahe - sehr nahe!

Ich packte erst einmal das Tele auf die Kamera, um deren Funktion zu prüfen. Glücklicherweise funktionierte alles einwandfrei. Nun versuchte ich den Gewindering wieder am Weitwinkel zu befestigen. Holger hatte sein Taschenmesser mit Schraubendreher dabei. Leider waren die Plastikhalterungen für die Schrauben abgebrochen. Da ging nichts mehr. Ich konnte nur noch retten, was zu retten war, und das Weitwinkel einigermaßen ordentlich verschließen, damit kein Dreck nach innen eindrang.

Ihr könnt mir glauben: Mir fielen in diesem Moment sehr, sehr viele Kraftwörter ein. Dabei hatte ich noch Glück, denn es passierte, nachdem ich die Bilder von der Wave fotografiert hatte. Trotzdem war ich am Tiefpunkt.

Inzwischen waren auch Elli und Robert wieder bei uns eingetroffen. Und auch der Ranger war wieder auf dem Rückweg. Er erzählte uns von den Wegweisern und wie nötig diese waren, da es immer noch regelmäßige Verluste bei den Hikern gab.

Wolken ziehen aufUm uns herum waren inzwischen Gewitter aufgekommen. Der Himmel verfärbte sich teilweise sehr stark, was großartige Kontraste zu den roten und gelben Steinen ergab. In der Ferne sahen wir Regenfronten. Es war Zeit, den Rückweg anzutreten.

Dunkle Wolken ziehen ausDas Fotografieren gestaltete sich für mich nun etwas schwieriger, da ich nur noch das starke Tele auf der Kamera hatte. Das Normalobjektiv hatte Kevin.

Wir kamen trocken zurück zum Trailhead. Und trauten unseren Augen kaum. Da stand doch tatsächlich ein 28ft-RV von Cruise America! Über die Nordzufahrt konnte er nicht gekommen sein, denn wir passierten auf der Herfahrt 2 trockene Bachläufe, die dieses lange Gefährt nicht hätte durchfahren können, ohne aufzusetzen.
Elli meinte, es gäbe auch eine längere Zufahrt von Süden her. Trotzdem unglaublich!

BachquerungDer Rückweg verlief beinahe ereignislos, außer dass die beiden Bäche, die auf der Hinfahrt trocken waren, nun tatsächlich Wasser führten. Und das durchaus in bemerkenswertem Ausmaß.
Wir hatten überhaupt keinen einzigen Tropfen abbekommen. Das erste Mal hier im Westen konnten wir aber live erleben, wie gefährlich es sein kann, nicht auf die umliegenden Wetterbedingungen zu achten.

Wir machten auf dem Rückweg noch einen kurzen Abstecher zum Lone Rock Beach. Robert wollte noch ein wenig das Auto ausfahren. Aber es war echt erschreckend, wie weit der Wasserspiegel zurück gegangen ist. Viel fehlte nicht mehr und man kann trockenen Fußes zum Lone Rock hinüber wandern.

Zurück am Campground konnten wir sehen und hören, dass auch mit unseren Kiddies alles gut geklappt hatte. Sie hatten den Shuttle benutzt und waren im Pool schwimmen. War alles kein Problem gewesen.

Zum Pool wollte ich nun auch. Ich setzte Elli bei der Wäscherei ab und machte mich, mit Justin und Marwin,  auf den Weg zum Hotel. Inzwischen hatte es sich etwas mehr zugezogen und Wind kam auf, so dass wir nur kurz im Wasser waren.

Abends überlegten Robert, Elli und ich noch, ob wir zum Sonnenaufgang zum Stud Horse Point fahren sollten. Da der Wetterbericht aber nicht besonders aussah, wollten wir zwar den Wecker stellen, uns dann aber noch einmal kurzschließen. Dann wurden die Bilder gesichert, meinem Sohn das Normalobjektiv wieder abgenommen und es ging ins Bett.

  • Gefahrene Meilen:  weiss nicht genau
  • Zeit unterwegs: ßh
  • Campground:  Wahweap Marina RV Park & Campground
  • Besonderheiten: The Wave