Fazit

Es war wieder ein unglaublich hammermäßiger Urlaub und wir hatten von Anfang an ein glückliches Händchen mit allem. Das muss ich hier noch einmal vorab betonen. Eventuell liegt es ja auch am beharrlichen Nachtelefonieren meinerseits bei den entsprechenden Stellen – wer weiß. Und auch die „Schlecht-Wetter-Tage“ sind für uns tatsächlich ein positiver Umstand gewesen, denn so konnten wir auf sicherer Weise auch mal die Naturgewallten erleben, die in diesem Land herrschen, und Dinge sehen, die wir so bei gutem Wetter nicht gesehen hätten. Aber der Reihe nach!

Zeit Planung

Durchaus positiv war es, dass wir am Anfang 3 Tage in Las Vegas hatten. Allein die Akklimatisierung (sowohl wettertechnisch als zeitlich gemeint) konnte so in aller Ruhe erfolgen. Da wir abends wieder sehr früh müde waren, haben wir so gefühlt nichts versäumt. Verstärkt wurde der positive Umstand natürlich auch durch die Krankheit der beiden Kids, die wir so ohne große Streichmaßnahmen überstehen konnten.
Allerdings war es für uns bereits die 3. Reise in den Südwesten und sicherlich auch nicht die letzte. Bei drei Wochen und der ersten Reise würde so eine lange Startphase wahrscheinlich schon schwerfallen, da man ja möglichst viel sehen will.

Da die großen Highlights dieser Reise die Wanderungen in den Canyon waren, haben wir natürlich auch den Rest der Tour entsprechend darauf abgestimmt. So waren der Radius (insgesamt 1414,5 mi) und damit die einzelnen Reiseabschnitte sehr klein, was durchaus angenehm war. Außerdem hatten wir viele Tage am gleichen Ort. Das brachte Entspannung in den Urlaub.

Wohnmobil

Das Wohnmobil ist und bleibt für uns das präferierte Reisemittel in den USA! Die Nähe zur Natur, die Abende und Morgende draußen in der Natur sind traumhaft! Und wir haben es durch die Kombination mit SUVs an entsprechender Stelle auch dieses Mal wieder geschafft, überall dort hinzukommen, wo wir hinwollten. Der 5-Personen-Haushalt macht auch das Reisen mit Wohnmobil nicht teurer gegenüber Hotel und Mietwagen, da man viel öfter selbst kocht / grillt.

Mit dem Preis und Service bei Moturis waren wir wieder vollkommen zufrieden. Leider hat Moturis aber das Vermietergeschäft in den USA aufgegeben. Die Gründer von Moturis haben inzwischen ein neues Unternehmen gegründet: „Best Time RV“ – allerdings haben sie zurzeit nur Vermiete-Stationen in SFC und LV. Und vermieten auch erst einmal nur 23ft-RVs. Wie sich das Geschäft entwickelt und ob der Service wieder derselbe ist, bleibt abzuwarten…

Zelt

Die Übernachtungen im Zelt waren für mich die Ersten dieser Art. Aber es hat funktioniert. Ich fand es toll und ich würde es immer wieder machen. Natürlich ist man im Komfort etwas eingeschränkt. Man hat keine Küche dabei, nicht unbedingt eine Dusche und hat auch nicht den Platz wie in einem Wohnmobil. Aber um an besonderen Plätzen zu übernachten für eine überschaubare Zeit finde ich es gut!

Familie

Das Zusammenleben funktionierte wieder sehr gut. Im Vorfeld der Reise haben wir einen Arbeitsplan gemacht (unter Beteiligung aller Familienmitglieder), an den sich alle die ganze Zeit über gehalten haben. Natürlich wurden „Dienste“ auch mal getauscht oder freiwillig übernommen. Aber der „Dienst-Owner“ war verantwortlich und man musste nicht erst vorab lange diskutieren bei anfallenden Dingen, dass es gemacht wurde. So war es Urlaub für jeden! Familien mit Kindern, die aus dem Kleinkinderalter heraus sind, empfehle ich auf jeden Fall so einen Dienstplan zu erstellen. Mag vielleicht etwas formal klingen, aber

  • den Müll entsorgen oder Tisch decken können auch die „Kleinen“ schon (übrigens auch den Slide-out können 4jährigen schon bedienen).
  • bildlich den Plan vor Augen, sehen alle, dass auch die anderen mindestens genauso viel helfen müssen
  • Im Vorfeld zu Hause erstellt kann jeder ohne Druck mitreden und mitgestalten
  • So haben auch Mama und Papa Urlaub und
  • Diskussionen im Urlaub mag keiner

Natürlich waren die Großen inzwischen so groß, dass wir sie auch mal allein am RV zurücklassen konnten und sie dabei sogar auf Marwin aufpassen konnten. Damit hatten wir die Möglichkeit, auch mal allein unterwegs zu sein – ob abends oder einen ganzen Tag. Das vermied Gemaule und ermöglichte uns, mehr zu erleben.

Hikes

Die großen Highlights dieser Reise waren die beiden Canyon-Wanderungen. Auch diese waren mit den Kids kein Problem. Allerdings muss ich dazu sagen, dass wir -seid die Kids klein sind- regelmäßig in den Alpen Urlaub gemacht haben und die Kinder somit auch gewöhnt sind, zu wandern. Trotzdem waren die Wanderungen anstrengend. Zu einer großen Höhendifferenz, die zu überwinden war, kam eine große Hitze.

Ob Strecke bzw. Höhendifferenz machbar waren, hatten wir auf einer Trainingstour im Vorfeld in den Alpen getestet. Die Temperatur konnten wir nicht testen. Und die Temperatur war schließlich auch die eigentliche Challenge – und das auch für die Erwachsenen.
Zu empfehlen ist es, die Hikes im Herbst oder Frühjahr zu machen. Wenn das aber wegen den Ferien nicht geht, dann kann man es mit der entsprechenden Vorbereitung durchaus auch im Sommer machen. Wichtig vor allem anderen: Sonnenschutz, Elektrolyte und viel Wasser!

Beide Hikes – sowohl zu den Havasu Falls, als auch zur Phantom Ranch- würde ich immer wieder mit Übernachtungen planen. Man hat somit viel mehr Zeit, die Umgebung um sich herum richtig wahrzunehmen und zu genießen. Man kann beides als Challenge bestimmt auch an einem Tag machen. Aber ob man sich dann auch gewahr wird, wo man sich eigentlich befindet, glaube ich persönlich nicht. Und mit Kindern rate ich davon absolut ab!

Die Havasu Falls sehen mich bestimmt noch einmal wieder. Und dann will ich bis zu den Beaver Falls!

Freunde

Wenn man eine solche Tour mit Freunden plant, muss es passen. Die Reisen kosten viel Geld, man hat gewisse Vorstellungen, will was sehen und sich trotzdem etwas ausruhen dabei. Man sollte ähnliche Ideen vom Urlaub und Interessen haben, um nicht ausschließlich Kompromisse eingehen zu müssen.

Außerdem sollte man miteinander reden können. Sprich, wenn eine Gruppe mal allein für sich sein will oder einfach etwas anderes machen will, sollte dies unbedingt akzeptiert werden, ohne dass die anderen eingeschnappt sind. Jeder sollte dem anderen sagen können, wenn er mal Zeit für sich braucht.

Das hat in diesem Urlaub toll funktioniert. Und unser „verregneter“ Event am Alstrom Point wurde sogar zu einen unvergesslichen Erlebnis bei dem ich persönlich so viel gelacht habe, wie schon lange nicht mehr. Und ich möchte es auf keinen Fall missen müssen!
Mit Anderen wäre es aber vielleicht wirklich ins Wasser gefallen….

Naturgewalten

Natürlich will man kein schlechtes Wetter im Urlaub. Wir natürlich auch nicht. Aber zum einen haben uns die Regenabschnitte tatsächlich die Wanderung im Grand Canyon erträglicher gemacht.  Zum anderen konnten wir bei diesem Urlaub auf relativ sicherer Art, die Auswirkungen von Regenfällen in diesem trockenen Gebiet eindrucksvoll sehen und erleben. Und natürlich hätten wir manchen Wasserfall ohne das Wetter so nicht gesehen…