Wir ließen den Tag sehr, sehr gemütlich angehen: Lesen, Duschen, Frühstücken…

Natürlich hatten wir eine Dusche im Auto. Da die Duschen des Campingplatzes sehr sauber und kostenlos waren, nutzten wir diese. Zum Frühstück gab es Bagels, Ei und "Groundmeat" (eine Art bereits gewürztes Hackfleisch) aus denen wir kurzerhand „Frühstückshamburger“ bastelten.
Ich liebe es, wenn mir zum Frühstück die Sonne auf den Rücken scheint.

Erst um 12 pm machten wir uns auf den Weg zum Shakespeare Arch Trail, der uns sehr von einem Forumsmitglied ans Herz gelegt wurde. Am Vortag hatte ich gesehen, dass nur ein breiter Schotterweg zum Trailhead führte. Da wollte ich mich lieber nach den genauen Konditionen des Weges erkundigen. Der Ranger im „Visitor Center“ versicherte mir, dass der Weg erstens unserem RV keine Probleme bereiten würde und außerdem der Parkplatz am Trailhead auch groß genug wäre, das Auto zu wenden. Außerdem für den Hike eine kleine Abkürzung, da man von dort noch einen weiteren tollen Blick auf Sentinal und Shakespeare Arch hätte. Mit diesen Informationen „bewaffnet“ ging es los.

Der Weg ließ sich wirklich sehr gut fahren. Zwar nur geschottert, aber kein Washbread, keine Rillen oder Löcher. Das erste Mal taten wir etwas „Regelwidriges“ und ich fühlte mich voll Abenteuerlust.

Anfahrt zum Trailhead
Wir erreichten bald und ohne Probleme den Parkplatz. Sicherheitshalber drehte ich das Auto, so dass wir gleich wieder los fahren konnten, für den Fall das der Parkplatz später voll sein würde. 

Dann: Same procedure as every time! Wanderschuhe an, Rucksäcke mit Wasser beladen, auf den Rücken und los.

Der Weg ging sehr idyllisch los.

Trail zum Shakespear Arch

Ein kleiner, ebener Weg führte uns zwischen Pinien und Gräsern durch und ziemlich schnell hatten wir auch den Shakespeare Arch erreicht. 

Shakespear Arch

Nun wurde der Weg langsam enger und führte rauf und runter. Wir konnten nun herrliche Blicke ins Basin werfen, dessen Ausmaße von hier klar zu erkennen war.

Dann kamen wir durch einen kleinen Sattel zu sahen dies:

Der Weg führte sehr schmal genau über einen relativ steilen Hang. Wir hatten zwar Klettergurt zum Sichern von Marwin aus Deutschland mitgenommen, die lagen aber sicher verwahrt im Fahrzeug.

Ich nahm meinen Jüngsten fest an die Hand und wir machten uns auf den Weg. Ok, ganz so gefährlich war es gar nicht. Nur wenn der Kleine meinte, plötzlich losrennen zu müssen, dann hat er auch ein gewisses Potential den Hügel schneller runter zu kommen als beabsichtigt. Und so kamen wir natürlich auch ohne weiteres auf der anderen Seite an.

Nach etwa einer Stunde waren wir dann auch schon an der Weggabelung, wo der vom Ranger beschriebene Weg abging. Doch das war dann ohne Sicherung für Marwin wirklich nichts: Die „Abkürzung“ verlief quer über den Slickrock, was nicht das Problem war. Aber um dort erst einmal raufzukommen, mussten man ca. 4-5 Meter hoch. In den Felsen waren kleine Tritte eingekerbt, aber das war mir nicht geheuer mit Marwin. Wir entschieden uns somit doch für den Umweg und marschierten weiter den Weg um den Hügel herum. Nach einer weiteren halben Stunde waren wir wieder am Trailhead.

Dort stand inzwischen ein weiteres Auto und eine Frau machte sich zum Loswandern fertig. Rucksack auf, Kamera um den Hals, aber mit Pumps an den Füßen. Ich fragte sie, ob sie den Trail laufen will und meinte, dass dies mit dem Schuhwerk keine gute Idee wäre. Auf die Frage hin, ob es ein gefährlicher Weg wäre, schilderte ich ihr auch den Abhang, sagte Ihr aber auch, dass ich mit Marwin den Trail gegangen wäre ohne Probleme. Daraufhin ging sie zurück zum Wagen und hielt mit ihrem Mann Rücksprache. Es waren Franzosen. Das Ergebnis der Unterhaltung bekamen wir dann relativ schnell mit als von der Rückbank lauthals Protest erklang.

Die Frau stieg trotzdem wieder in den PKW ein und das Auto setzte sich in Bewegung …. Mit offenem Kofferraum! Tatsächlich fielen mir noch einige französische Brocken wieder ein: „Arrêter! Votrez dingsda est ouvert!“ rief ich wild gestikulierend hinter dem Auto her. Meine Jungs schauten mich etwas belustigt an. Es dauerte etwas, bis die Family im Fahrzeug verstand, was ich wollte. Bequemerweise ließ sich der Kofferraum von innen per Knopfdruck schließen. Und dann fuhren sie von dannen. War wohl besser so 

Wir verstauten gemütlich unsere Wanderutensilien ordentlich an Ihre Plätze und fuhren dann wieder zurück auf den Campground. Den Tag beendeten wir so gemütlich, wie wir ihn begonnen hatten.

  • Gefahrene Meilen: 5,9 mi
  • Zeit unterwegs: ca. 3 h
  • Campground: Kodachrome Basin State Park
  • Besonderheiten: