Hole-in-the-Rock

Jeep Wrangler - das richtige Fahrzeug hierHeute tauschten wir also den „Kleinen“ mal gegen den „Roten“ aus.

Die erste Tat war, das Beladen des „Roten“ mit der Kühltruhe und ca. einer Palette Wasser. Die ebenfalls vom Verwalter zur Verfügung gestellte Kühltasche wurde mit lecker belegten Bagels gefüllt. Schon um 9am fuhren wir los.

Die ersten Meter mit dem Jeep waren gewöhnungsbedürftig. Im Gegensatz zum RV hatte er doch ein etwas anderes Fahrverhalten. Aber es machte Spaß und bald bogen wir auf die Hole-in-the-Rock-Road (HITRR) ab. Das Abenteuer konnte beginnen...

Zum Anfang hin war die HITRR ein plane breite Schotterpiste. Hier konnte locker ein Jet landen. Einzig und allein die immer wieder aufkommenden Washboard-Strecken sind etwas nervig. Ok, jetzt weniger für mich - den Fahrer- als eher für Justin und Marwin, die gerade mal so zusammen auf den Rücksitz passten mit den Rucksäcken, die nicht mehr in den (kann man das als Kofferraum bezeichnen?) passten.

Blick in Coyote GulchOhne Probleme fanden wir den Abzweig zum Trailhead vom Dry Gulch. Und erst auf den letzten Meilen brauchten wir tatsächlich das Allrad. Und sollte vielleicht noch jemand gedacht haben, dass die Slot-Canyons so etwas wie ein Geheimtipp sind, der wird nun eines besseren belehrt: Der Parkplatz war voll!
Und wenn auch in meinem Wanderführer noch zu lesen war, man solle sich nun einen Weg runter in den Dry Gulch suchen… Nix suchen, auch hier ist alles bereits mit Cairns markiert.

Coyote GulchAber das sollte alles unsere Abenteuerlust nicht bremsen. Von oben hatte man einen tollen Ausblick und konnte auch schon das erste Ziel – den Eingang zum Peek-o-booh Canyon ausmachen. Wir machten uns also auf den Weg und waren auch bald unten und am Einstieg zum Canyon.

Eingang Peek-o-boohIm Visitor Center hatte man mir am Vortag gesagt, dass vor kurzem hier noch alles „unter Wasser“ war, aber inzwischen sowohl der Dry Gulch als auch der Spooky Canyon trocken wären. Nur im Peek-o-booh Canyon konnten noch Wasserstellen sein. Nun, genau vor dem Einstieg war jedenfalls noch eine ganz schöne Matschpfütze.

Jetzt kam unsere mitgebrachte Kletterausrüstung zum Einsatz. Schließlich mussten wir 4 Meter hoch, und zwar auch Marwin. Ich machte mich auf den Weg, kam aber leider nur bis zum ersten Absatz. Danach war der Fels so rutschig, dass ich selbst mit den Wanderschuhen überhaupt keinen sicheren Halt hatte. Ich musste noch Marwin nach oben bugsieren und am Ende mussten wir das ganze wieder runter...
Das war nix. Saftey first! Beschloss ich hier wieder einmal schweren Herzens.

Wir verpackten den Gurt wieder in den Rucksäcken. In der Zwischenzeit kam eine Schweizer Familie mit einem Jungen und einem Mädchen aus dem Canyon heraus. Und da war ich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Der Bub war bis zur Taille mit einer dicken Matschpampe bedeckt. Es gab wohl wirklich noch einige Wasserpools im Canyon Und aus so einem wollte ich meine Jungs nicht raus fischen…

Blumen im DessertWir machten uns also auf den Weg durch den Dry Gulch zum Spooky Canyon. Der getrocknete Boden knarrte und knackte unter unseren Füßen. Erstaunlich, an welchen Stellen sich Pflanzen noch ansiedeln.

Bald erreichten wir den Eingang zum Spooky Canyon. Und der ist ja richtig spooky! Sehr schnell verengt er sich so stark, dass man nur noch seitlich durchkommt. Echt irre!

 

 

Auf dem Rückweg wurde jedes Stück Schatten ausgenutzt. Die Jungs halfen Marwin beim Aufstieg und gegen 2pm waren wir wieder an unserem Auto. Mit großem Durst, aber Hunger hatte bei diesen Temperaturen keiner von uns.

Eigentlich wollte ich dann noch zum Sunset Arch. Aber in der Mittagshitze war das keine gute Idee. Also entschieden wir uns, im klimatisierten Fahrzeug zu bleiben und zu versuchen, zum Hole-in-the-Rock zu kommen. In einem Forum wurde mir ja berichtet, dass es die letzten 7 Meilen in sich haben. Aber nun hatte ich dieses tolle Spielzeug in den Finger und da wollte ich es einfach mal ausprobieren.

Mormonen TrailSo folgten wir weiter dem Mormonen Trail. Wirklich erst auf den letzten 7 Meilen musste ich dann doch wieder Allrad zuschalten. Aber schwierig fand ich die Strecke nicht, obwohl das ja das erste Mal war, dass ich im Gelände unterwegs war. Es ging teils über Fels, teils wurde es sandig, hin und wieder kreuzten wir einen trockenen Bachlauf. Die Jungs hatten Spaß, weil sie ständig durch die Erschütterungen hin und her geworfen wurden. Und ich hatte Spaß beim Fahren.

Strecke HITRRHITRRHITRRHall of Dance

Hole in the RockUnd dann hatten wir tatsächlich die Stelle erreicht, bei der die Mormonen den Abstieg vom Plateau hinunter zum Colorado angingen.

Wenn man heute runter schaut, sieht man nur etwas 1/3 der Strecke, denn den Lake Powell gab es damals noch nicht. Es ist erstaunlich, mit welchem Durchhaltevermögen und Kraft die Menschen diesen Kraftakt gemeistert haben.

Wir ließen den Ausblick auf uns wirken und machten uns dann wieder auf den Rückweg. Die Jungs hatten keine Lust mehr zu laufen. OK, es gab ja auch noch den Devils Garden hier an der HITRR. Und diesen erreichten wir kurz vor der Golden Hour. Wir machten erst einmal ein verdientes Picknick. Und als das Licht dann so richtig schön wurde, wanderten wir ein wenig im Garten des Teufels herum und betrachteten uns die „Figuren“.

Erst um 8:30pm waren wir wieder zurück auf dem Campground. Müde, kaputt, aber total begeistert von einem gigantischen Tag.

  • Gefahrene Meilen: 123,9 mi
  • Zeit unterwegs: 11,5 h
  • Campground: Broken Bow RV Campground
  • Besonderheiten: Ein toller Tag!